VON ROMAN WÖLL

Eines vorweg: Ich habe persönlich nichts gegen Gerhard Poschner. Er ist ein cooler Typ, mit dem man gerne mal ein Bier trinken würde. Aber jetzt kommt das ABER: Ich bin für die Ablösung von Poschner. Er hatte genug Chancen: Er hat in zwei Transferperioden 13 neue Spieler geholt, drei Trainer eingesetzt. Wir haben uns mit Glück gerettet. Dass wir uns über die Relegation retten mussten,  das war kein Pech, sondern Unvermögen. Poschners Arbeit hat er uns die schlimmste Saison seit Jahrzehnten eingebrockt. Es tut mir leid, sagen zu müssen: Poschner hat bei 1860 versagt. Die Fans haben kein Vertrauen mehr in ihn. Poschner gibt uns keine Hoffnung, dass es besser wird.

Warum mein Urteil so hart ausfällt? Die Zeit läuft gegen 1860. In einer Woche ist Trainingsstart. Andere Vereine holen Spieler - und bei uns passiert mal wieder nix.Mir wird schwarz vor Augen, wenn ich an die neue Saison denke. Ich will nicht, dass wir wie im letzten Jahr in der letzten August-Woche die Spieler zusammensammeln. Wir fragen uns alle: Warum passiert nichts? Hängt alles von Hasan Ismaik ab? Ich habe ihn immer verteidigt, aber wenn er stur und uneinsichtig ist, dann kann man hinter diesem Projekt nicht mehr stehen. Es geht bei 1860 nicht um Ismaik, Noor Basha oder Poschner - Sechzig steht über allem. Wir wollen keine Politik - wir wollen, dass es Sechzig gut geht. Alle Beteiligten sollten sich mal hinterfragen: Geht es ihnen wirklich um Sechzig oder nur um ein Pöstchen?”

Roman Wöll (60) gehört zu den Allesfahrern des TSV 1860. Für ihn steht der Klub über allem. Heute um 12.30 Uhr protestiert Wöll mit Gleichgesinnten gegen die Vereinspolitik.