VON OLIVER GRISS

Beim TSV 1860 wird’s immer schmutziger - mittendrin: Ex-Teamarzt Alois Engelhard. Er erhebt vor dem Auswärtsspiel in Darmstadt (heute, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) schwere Vorwürfe gegen Löwen-Sportchef Gerhard Poschner.

Gegenüber der “SZ” fordert der Mediziner die Ablösung von Poschner: ”Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine kleine Lösung: dass der Trainer geht und Poschner bleibt. Für den Verein geht es um Sein oder Nichtsein. Bisher ist unter Poschner gar nichts besser geworden, sondern alles immer nur noch schlechter.” Den Löwen-Absturz hält Engelhard für systembedingt: „Und die Leute, die das wissen, will er loswerden.“

Engelhard fühlt sich als Bauernopfer, an dem laut seiner Aussage die Langzeit-Verletzungen von Edu Bedia und Rodri festgemacht werden. Der Arzt zur SZ: “Rodri hatte eine Prellung. Im Kernspin hat man gesehen, dass zusätzlich eine alte Verletzung vorlag. Er hatte einen freien Gelenkkörper, überhaupt nichts dringendes. Das hätte ich höchstens in der Winterpause operiert. Dann ging er nach Spanien, kam zurück - und hatte eine Bänder-OP machen lassen. Medizinisch war es unnötig und unsinnig.”

Im Fall Bedia erklärte Englhard, was die Verletzung verschlimmerte: “Entgegen explizitem ärztlichem Rat wurde Bedia eingesetzt aus welchen Gründen auch immer. Die Verletzung wurde dadurch viel schlimmer und dauert nun natürlich viel länger.” Sprich: Die Löwen sollen sich über den Rat der medizinischen Abteilung hinweggesetzt haben - weil sie ihrem Ärzteteam schon länger nicht mehr vertrauten?

Fakt ist: Nach dieblaue24-Informationen behält sich der  TSV 1860 vor, juristische Schritte gegen Engelhard einzuleiten, schließlich hat der Mediziner nicht gegen seinen Ex-Arbeitgeber nachgetretern, sondern auch seine ärztliche Schweigepflicht missbraucht.

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