VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Markus von Ahlen (43) hat’s wahrlich nicht leicht beim TSV 1860: Zehn neue Spieler aus verschiedenen Nationen, ein System, das Zeit braucht und die hohen Erwartungen der Fan-Landschaft. ”Ich glaube, dass wir insgesamt bei 1860 ein Stück weit die Enttäuschungen und Versprechungen der letzten Jahre, die nicht eingehalten werden konnten, als Hypothek mittragen”; sagte der Moniz-Nachfolger gegenüber “Blickpunkt Sport”.

Was der neue Trainer sagen will: Es kann bei 1860 nur in kleinen Schritten nach oben gehen - Hauruck-Aktionen, wie von Vorgänger Ricardo Moniz angedacht, bringen nix.

Deswegen wünscht  sich von Ahlen mehr Verständnis vom leidgeplagten Umfeld: “Wir waren letztes Jahr Siebter in der Zweiten Liga, Nummer 25 sozusagen innerhalb von Deutschland, im Weltmeisterland. Wir streben natürlich langfristig mehr an. Für uns ist aber wichtig, das jetzt anzuerkennen, dass man da jetzt ist und das als Startpunkt betrachtet.” Derzeit sind die Löwen auf Platz 15, was sozusagen Rang 33 in Deutschland bedeutet. Schwere Kost für einen Verein, der immer noch von seiner großen Tradition lebt und den Erinnerungen. Von Ahlen: “Ein Aufstieg hat nicht nur mit dem Training zu tun, sondern ein Aufstieg wächst von innen heraus, aus gewachsenen Strukturen, aus gewachsenen Arbeitsabläufen und Konstanz.”

Dass er selbst Bedenkzeit für das Ja-Wort bei 1860 brauchte, hatte laut von Ahlen nichts damit zu tun, dass er Angst vom heißen Trainer-Stuhl gehabt hätte: “Das Zögern hatte von meiner Seite überhaupt nichts zu tun, dass ich mir die Aufgabe in irgendeiner Form nicht zutraue. Sondern, ich weiß, dass man das aus der Position als Co-Trainer macht. Da fehlt der Impuls des Neuen. Die Spieler kennen einen. Da braucht man besonderes Vertrauen vom Klub.” Und das spürt von Ahlen jetzt.

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