VON OLIVER GRISS

Die Gedankenspiele gibt es schon länger. Doch schön langsam scheint der TSV 1860 so weit zu sein, um es auch endgültig umzusetzen: Geheimtraining an der Grünwalder Straße. Ohne Kiebitze, ohne Presse, ohne Feinde. Den letzten Kick dazu könnte das 0:2 in Aalen gegeben haben. Die Löwen fühlen sich ausspioniert vom Gegner. “Derzeit haben wir einen Wettbewerbsnachteil”, sagt Markus von Ahlen gegenüber dieblaue24: “Wir haben Aalen ganz anders erwartet. Wir wissen, dass bei uns Leute rumlaufen und unsere Trainingseinheiten beobachten. Genauso, wie wir das auch tun. Wir diskutieren das schon länger im Verein, ob wir auch mal ein Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchziehen. Dafür brauchen wir das Verständnis der Medien, aber auch von der Öffentlichkeit.”

Wenn´s dem Gesamterfolg dient, dürfte das Verständnis für diese einschneidende, aber im Profigeschäft übliche Maßnahme groß sein, schließlich wollen die Fans nur eines: Eine Mannschaft, auf die jeder stolz sein kann. Und für Markus von Ahlen gehört mindestens ein Geheimtraining pro Woche zum ganz normalen Löwen-Wahnsinn.

Wo soll das Löwen-Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit künftig stattfinden? dieblaue24 weiß: Nachdem der Einserplatz vor dem Löwen-Stüberl ungeeignet ist, soll der Fünferplatz an der Grünwalder Straße den neuen 1860-Plänen dienen. Ab dem Fanshop soll an gewissen Tagen einfach abgesperrt werden, um “Neugierige”  abzuhalten. An den Zäunen rund um den Trainingsplatz könnten undurchsichtige Planen hochgezogen werden. Das große Stahltor zum Trainingsgelände bleibt freilich offen. Sportchef Gerhard Poschner: “Wir wollen die Menschen ja nicht vor den Kopf stoßen. Alles andere wäre kontraproduktiv. Wir wollen das zeitnah testen.”

Klar aber auch: Der TSV 1860 wird trotz seiner Pläne immer der fan-freundliche Verein zum Anfassen bleiben.

Geheimtraining bei 1860: Haben Sie Verständnis dafür? Diskutieren Sie mit!