VON OLIVER GRISS

Die peinliche Kirmaier-Klage, ein eingesetzter Notvorstand, ein Investor, der lange nicht geliebt wurde  - Löwen-Ikone Petar Radenkovic wundert beim TSV 1860 gar nichts mehr. “Ich kenne die Spielchen seit 50 Jahren”, sagte der dieblaue24-Kolumnist bei seinem Geburtstags-Interview zum 80., “das ist typisch Sechzig. Ich habe das doch selbst am eigenen Körper erlebt.”

Was der Meister-Löwe von 1966 meint: Als er sich 1980 als Fußball-Abteilungsleiter aufstellen lassen wollte, wurde er mit dubiosen Methoden von Präsident Dr. Erich Riedl ausgebremst. Radi: “Ich erinnere mich noch gut an diese Zeit: Ich wollte als Abteilungsleiter bei 1860 kandidieren – und der damalige Präsident Riedl nahm das zum Anlass gegen mich und meine Mannschaft zu arbeiten, indem er rund 300 CSU-Mitglieder einen Aufnahmeantrag bei 1860 unterschreiben hat lassen. Das war eine verschobene Versammlung. Unser Konzept, mit verdienten Löwen wie Manni Wagner oder meiner Person sowie super Leuten aus der Wirtschaft wie Poldi Mayer oder dem Schwiegersohn vom Wienerwald sowie Richard Süßmeier etwas aufzubauen, war dann tot.”

Beim Blick in die Zeitung, fühlt sich der Serbe an alte  Zeiten erinnert: “Heute ist es doch nicht anders. Es wird nur getrickst bei Sechzig, um bessere Leute auszuschalten. Das ist aber typisch für 1860. Das beste Beispiel ist doch: Sponsor Ismaik hätte gerne Sven-Göran Eriksson verpflichtet - und was macht 1860? Die holen irgendeinen unbekannten Jugendtrainer (Alexander Schmidt, d. Red.). Da muss man doch lachen.”

Mit Kopfschütteln hat der Radi auch die Klage von 1860-Mitglied Helmut Kirmaier wegen eines Formfehlers gegen den Verein zur Kenntnis genommen: “Als ich das gelesen habe, habe ich mich gefragt: Wie kann man nur so eine Wahl vorbereiten, ohne die Satzung zu kennen? Ohne sich rechtlich vorzubereiten? Das ist eine Blamage für 1860. Haben die Leute ihre Konsequenzen aus diesem Debakel gezogen? Meines Wissens ist der Aufsichtsrat immer noch im Amt. Ich weiß nicht, ob ich noch erleben darf, dass solche Peinlichkeiten dem Verein künftig erspart bleiben.”

Das ganze Interview mit Radi lesen Sie am Mittwoch auf dieblaue24.