VON OLIVER GRISS

Eigentlich wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, nach dem Sky-Vorstoß von Stefan Hempel (“Aus jeder Ecke hört man, dass sich bei 1860 ein Trainer-Wechsel anbahnt”) etwas zurecht zu rücken und Trainer Ricardo Moniz das Vertrauen auszusprechen. Doch Gerhard Poschner wollte sich am Montag nicht festlegen, ob der Holländer auch beim nächsten Zweitligaspiel in St. Pauli noch auf der Löwenbank sitzt. “Im Fußball gibt es für nichts Garantien. Wer etwas anderes behauptet, der lügt. Und ich will nicht lügen”; sagte der Sport-Geschäftsführer zur “tz”: “Garantien gibt es schon gleich gar nicht in Situationen, die nicht zufriedenstellend sind. Wenn wir hier im Laden rumlaufen und einer zufrieden ist, dann ist er fehl am Platz.“

Was Poschner besonders ärgert. “Wir waren in der Vorbereitung schon sehr stabil, aber jetzt erkenne ich keine Sicherheit mehr in der Mannschaft”, so der Ex-Profi gegenüber der “tz”: Es gibt wenig Mechanismen, die greifen. Wenn wir das ganze Thema rein auf die Leistung runterbrechen, dann ist es nicht das, was wir und er (Moniz) uns erwarten.“ Hört sich nicht gut an für den 50-jährigen Trainer, der erst vor ein paar Tagen vom Rilano-Hotel in eine Dreizimmer-Wohung gezogen ist. Möglicherweise wird er die wieder schneller räumen als ihm lieb ist.

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