VON OLIVER GRISS

Gerhard Poschner hat in der Sommer-Vorbereitung beim TSV 1860 einen entscheidenden Satz gesagt: “Bei einer Kaderplanung geht es darum, die Fehlerquellen zu minimieren. Das Wichtigste sind nicht die Treffer, die du erzielst, sondern die Nieten, die du vermeidest, um es mal salopp auszudrücken.”

Sieben Neuzugänge, darunter Volltreffer Rubin Okotie, hat der Sportdirektor an die Grünwalder Straße transferiert: Ein klarer Flop hat sich bislang noch nicht herauskristallisiert. Das spricht für Poschners Arbeit. Das Problem: Das Einspielen dauert länger als erwartet, das auch den langen Pausen von Gary Kagelmacher und Leonardo geschuldet ist. “Aber es funktioniert immer besser”, sagt Trainer Ricardo Moniz.

Um das Ganze noch zu optimieren, wird der TSV 1860 bis zum Ende der Transferperiode (2. September, 12 Uhr) noch maximal zweimal zuschlagen. Am Geld scheitert es nicht. Auf dem Wunschzettel ist ein Mittelstürmer und ein Rechtsaußen - und bei einem möglichen Kiraly-Abschied nach Fulham könnte vielleicht sogar die Torwart-Position nachbesetzt werden. “Wir haben uns erst am Montag wieder drei Spieler angeschaut”, verrät Moniz: “Der Verein gibt alles, ich muss ihn auch schützen. Und wir dürfen auch nicht vergessen: Wir waren mit den Transfers sehr spät dran - das lag aber nicht an Poschi oder mir. Wir sind beide erst sehr spät zu 1860 gekommen.”  Und die besten Schnäppchen sind zu diesem Zeitpunkt in der Regel schon vom Markt, zumindest auf dem deutschen Sektor.

Dennoch sagt Moniz: “Wir müssen unser persönliches Scouting verbessern - das ist so wichtig. Ich bin überzeugt, wenn du gewisse Stammpositionen mit einer gewissen Qualität besetzt, dann macht das den Unterschied aus. Das hat mir Moritz Volz auch gelernt: Er hat mir gesagt, seit er hier ist, gab es nur fünf, sechs Spiele, die klar gewonnen oder verloren wurden. Alles andere waren ausgeglichene Spiele.”

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