VON OLIVER GRISS

Julian Weigl (18) hat einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher - und das nicht nur, weil er als jüngster Kapitän, sondern auch als kürzester Spielführer der Vereinsgeschichte des TSV 1860 eingeht: Nur zehn Tage dauerte die “Mission” des Ostermünchners. Und weil Weigl “diese große Chance” (Ricardo Moniz) - ausgelöst durch die Party-Affäre - mit Füßen getreten hat, fliegt der Löwe am Samstagmorgen ohne seinen U19-Nationalspieler zum Pokalspiel nach Kiel (Sonntag, 14.30 Uhr).

Moniz begründet seine Entscheidung, Weigl im Gegensatz zum Rest der Begnadigten daheim zu lassen: “Der Verein hat ihm als Kapitän das Vertrauen geschenkt, ihm eine besondere Chance gegeben. Deshalb war ich in diesem Fall besonders enttäuscht. Ich wollte nicht Spieler wie Basti Hertner oder Markus Schwabl wegen ihm zu Hause lassen. Darum ist Ju eben aus dem Kader herausgefallen.”

Der talentierte Mittelfeldspieler muss sich zunächst wieder hinten anstellen: „Julian muss sich wieder auf seinen Job fokussieren. Natürlich werde ich ihn weiter unterstützen. Wenn er mit meiner Entscheidung nicht klar kommt, muss er zu mir sprechen. Aber er ist intelligent genug, um das zu verstehen.” Moniz hofft auf einen Lernprozess bei Weigl, „aus dem er als junger Spieler sicher stärker herauskommt. Jetzt hat er die Kehrseite der Medaille gesehen.”

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