VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Vorgabe von Richterin Christina Weitnauer war eindeutig: Eine gütliche Einigung sollte vor dem nächsten Gerichtstermin am heutigen Freitag (9 Uhr) zwischen Kläger Helmut Kirmaier und dem TSV 1860 her. Doch es war nur ein Wunschdenken. Die Klägerseite ist weiter auf Krawall gebürstet - und vor allem auf Unruhe bei Münchens großer Liebe. Dabei sind sich die Bosse im Verein einig wie seit Jahren nicht mehr.

Kirmaier-Anwalt Heinz Veauthier, der gerne die öffentlichkeitswirksamen Auftritte mag,  hatte am Dienstag kurzfristig einen anberaumten Vergleichstermin platzen lassen. “Ich gehe davon aus, dass der Verein derzeit einen anderen gesetzlichen Vertreter hat als diejenigen Herren, die am Freitag im Gericht sein werden“, begründete Veauthier gegenüber der SZ seine Entscheidung. Für den Münchner Anwalt ist nicht Gerhard Mayrhofer, der den Verein gerade versucht, in eine positive Richtung zu lenken, sondern Dieter Schneider der rechtmäßige Löwen-Präsident.

Kurios: Veauthier hat zuletzt mit Schneider  telefoniert - und der Dachauer Unternehmer habe ihm dabei laut eines Schreibens signalisiert, dass er  sein Amt als Präsident nicht niederlegen wolle.  Dabei hatte Schneider am 7. März 2013 seinen Rückzug in einer Pressekonferenz am Trainingsgelände offiziell verkündet. Was plant Schneider nun? Vor Wochen hatte er dem Verein eine Mail zukommen lassen und darin versichert, dass er mit der Kirmaier-Klage nichts zu tun habe: Warum aber steht Schneider, der seinerzeit die Konfrontation zu Investor Hasan Ismaik suchte und damit den Fortbestand der Fußballfirma 1860 riskierte, nun im Weg? Oder will Schneider den Verein einfach nur davor bewahren, dass 1860 am Ende führungslos ist, sollte Kirmaier die Klage gewinnen?

Vielleicht kommt am Freitag ein wenig Licht ins Dunkeln…

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