VON OLIVER GRISS 

Am Mittwoch hat sich der ehemalige 1860-Aufsichtsrat Christian Ude auf dem Marienplatz als OB Münchens verabschiedet. Ude hat für München viel Gutes getan, für die Löwen allerdings nicht seine Macht ausgespielt. Zumindest ist 1860-Kulttrainer Werner Lorant, der 2001 von Ude und Hep Monatzeder aus dem Amt gedrängt wurde, davon überzeugt. “Hätte sich Christian Ude dafür stark gemacht, könnte der TSV 1860 heute in einem renovierten Grünwalder Stadion spielen und der FC Bayern in der Allianz Arena”, sagte der 65-Jährige zum Münchner Merkur und ergänzt:  ”Für 1860 ist das Stadion zu groß und zu teuer. Und die Löwen gehören nun mal nach Giesing.”

Aus Lorants Sicht hat Ude, der 13 Jahre im 1860-Aufsichtsrat saß, seine Kontakte für 1860 nicht optimal genutzt. ”Als Oberbürgermeister hat er seine Sache hervorragend gemacht”,  meinte Lorant. “Aber Ude war nur ein bisschen Sechzig-Fan, nicht so stark, wie ich es mir gewünscht hätte. In einer Stadt mit zwei Vereinen hatte er es als Oberbürgermeister aber auch nicht leicht.”

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