VON PASCAL LAWITSCH

TZ: Ist England ist es gang und gebe, dass der Trainer auch die Aufgaben des Sportdirektors übernimmt. Für Friedhelm Funkel aber sei diese Umsetzung mit ihm und den Löwen nicht denkbar: “Es wäre schon sinnvoll, wenn ein Sportchef da wäre. Das hat bei Markus Babbel in Hoffenheim nicht geklappt und bei Felix Magath in Schalke am Ende auch nicht.”  Die Zeit dränge ohnehin schon lange für die Münchner, einen geeigneten Kandidaten zu finden, der die Planungen für die kommende Saison plane. Ob Funkel dann noch Coach des TSV ist, sei angesichts der letzten Leistungen unklar.  Langsam werde der Kandidatenkreis auf den vakanten Posten des Sportdirektors immer kleiner. Auch Miki Stevic sei nun kein Thema mehr. Aber er sei nicht der einzige, der aus der Auswahl gestrichen wurde. Auch die beiden Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus und Jens Lehmann stünden laut dem Blatt nicht mehr im Raum, ebenso wie Fanliebling Peter Nowak. Reiner Calmund, der viele Jahre in diesem Business arbeitete, empfahl Lehmann aufs Wärmste: „Jens ist eloquent, souverän, aber mittlerweile auch erfahren. Ich sehe doch, wie er auftritt. Ich würde das für einen guten Neuanfang halten. Lehmann wäre eine ideale Besetzung, wenn er so etwas machen würde.“ Doch scheinbar lassen sich die Verantwortlichen davon nicht inspirieren. Aber auch von Lars Ricken und Christoph Metzelder würden die Löwen aufs richtige Pferd setzen, sei Calmund überzeugt. Am Beispiel Stefan Reuter sehe man, dass einfach alles stimmen müsse. Auch er hatte es, ähnlich als Florian Hinterberger, nicht immer leicht mit den Fans und stand oft in der Kritik. In Augsburg hingegen sei er zusammen mit Trainer Markus Weinzierl hoch gelobt.

Bild:  Thomas Ernstberger berichtet über die Ausstiegsklausel von Neuzugang Yuya Osako. Nachdem der Japaner in der Nationalmannschaft beim 4:2 gegen Neuseeland einen ordentlichen Auftritt hinlegte, habe er sich seine Chance auf ein WM-Ticket bewahrt. Und nach der WM in Brasilien könnte Osako dann ohnehin schon wieder aus München verschwunden sein. Denn obwohl er einen Vertrag bis 2017 unterschrieben habe, könne Osako dank einer Ausstiegsklausel für rund eine Million Euro gehen. Zwar wurde er für rund 500 000 Euro gekauft und es entstünde ein leichter Gewinn, trotzdem würde es die Löwen schwer treffen, ihren Stürmer wieder abgeben zu müssen. Sogar für den Fall dass die Löwen doch noch in die Bundesliga aufsteigen würden, gäbe es eine gesonderte Klausel. Borussia Dortmund sei ein interessierter Kandidat auf eine Verpflichtung. Der Japaner selbst flog gestern gleich nach dem Spiel zurück nach München und könnte gegen Aalen wieder stürmen und mit weiteren Toren noch mehr Interessenten anlocken.

Kicker: Der ehemalige Löwenspieler Andreas Görlitz, wessen Vertrag vom FC Ingolstadt im Sommer letzten Jahres nicht verlängert wurde, hat einen neuen Verein gefunden. Er versucht sich in der  amerikanischen MLS bei den San Jose Earthquakes und war einer der Wunschspieler des Trainers: “Andreas ist ein erfahrener Veteran, der auf dem höchsten Level in Deutschland gespielt hat”. Besonders sein Offensivdrang als Rechtsverteidiger habe es den Verantwortlichen angetan. Görlitz schaffte es bei den Löwen auf 37 Bundesligaspiele, bevor er 2004 zum Stadtrivalen wechselte.