VON OLIVER GRISS

Das Löwenstüberl ist das Herzstück des traditionsreichen TSV 1860: Hier wird über die Löwen gejubelt - und auch nicht selten gelästert. Aber das soll die längste Zeit so gewesen sein. “Wir sind hier kein Biergarten, sondern ein Trainingsgelände. Es wird immer gesagt, wie toll volksnah 1860 ist. Aber vielleicht ist diese Nähe nicht immer hilfreich für das, was man vorhat”, sagte Präsident Gerhard Mayrhofer gegenüber der “SZ” und fügt hinzu: “Die Spieler werden ja wahnsinnig. Die trainieren, und die Leute stehen mit dem Weißbier in der Hand daneben und beschimpfen sie.”

Mayrhofer plant, das Trainingsgelände so umzubauen, dass man es zunächst zumindest für einzelne Trainingseinheiten absperren kann, der Eingang zum Löwenstüberl könnte verlegt werden. Der Ober-Löwe: “Es geht einfach nicht, dass hier permanent Leute überall rumschnüffeln. Unten reingehen, Bilder machen, zuhören.” Natürlich sollen die Fans nur ab und zu ausgesperrt werden. Bayern-Verhältnisse bei 1860?

Mayrhofer ist überzeugt, dass negative Energie im Löwen-Umfeld liegt: “Das ganze Konstrukt um den TSV 1860 - seine Medienlandschaft und die sogenannten Fans außenrum - hat das Potential, Menschen zu zerstören. Davon bin ich inzwischen überzeugt.”

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