VON OLIVER GRISS

Neue Kraft für Sechzig: Dieter Schneider. Foto: WAGNER Neue Kraft für Sechzig: Dieter Schneider. Foto: WAGNEREx-Präsident rechnet mit dem Verwaltungsratboss ab: "Das mit Steiner zu machen, halte ich für unmöglich"

Es muss in Dieter Schneider brodeln. Anders kann man die Attacke des Ex-Präsidenten auf Verwaltungsrat-Boss Otto Steiner nicht erklären. "Ich bin der Letzte, der den Verwaltungsrat zum Rücktritt auffordern will", sagte Schneider der "tz", 1860 braucht als Präsidenten jemanden mit Tatkraft, der dem Ganzen wieder eine Richtung gibt. Das mit Steiner zu machen, halte ich für unmöglich."

Steiner rückt immer mehr ins Visier - und das nicht erst seit dem Wahldebakel um 25-Tage-Präsident Hep Monatzeder. Doch an Rückzug denkt er offenbar nicht. Damals "wäre genug Zeit gewesen", um eine Neuwahl des Verwaltungsrates einzuleiten. Stattdessen sei Steiner "von einer Ankündigung zur nächsten geeiert" ohne Konsequenzen zu ziehen. Hängt da einer etwa an seinem Pöstchen? Oder nimmt Steiner die Stimmung gegen sich selbst gar nicht wahr?

Dass Schneider zuletzt von Steiner angeschrieben und darum gebeten wurde, dass er sein Konzept vorstellen solle, fand der Ex-Oberlöwe aberwitzig: „Ich habe Steiner gesagt, dass ich mich von diesem Verwaltungsrat aus der selben Logik nicht nominieren lasse, aus der ich zurückgetreten bin. Mir wurde von diesen Leuten damals das Vertrauen entzogen, sie haben mich quasi am ausgestreckten Arm verhungern lassen. In dieser Konstellation soll ich nun womöglich als Präsident zurückkehren? Unmöglich.“

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