Reagiert 1860 auf den schwerwiegenden Haugen-Ausfall?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 22.12.2025 17:27
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Der Norweger gehört zu den besten Aktien in der Dritten Liga, weil schnell, beweglich und extrem torgefährlich. Während er unter Patrick Glöckner einen schweren Stand hatte, hat Kauczinski sofort erkannt, dass Haugen dem Löwen-Spiel eine besondere Note verleiht - vor allem im Zusammenspiel mit Ex-Nationalspieler Kevin Volland. Beide zusammen sind an 52 Prozent der Löwen-Tore beteiligt.
Und weil Haugen mit seinem Kieferbruch, den er sich vor mehr als einer Woche beim 2:1 in Ingolstadt zugezogen hat, womöglich den gesamten Januar ausfallen wird, stellt sich zwangsläufig die Frage: Muss 1860 - auch wegen des längerfristigen Ausfalls von Kreativspieler Tunay Deniz - im Winter noch einmal nachrüsten, damit der Aufstiegstraum weiter leben kann?
Schon vor dem Jahresabschluss hatte Trainer Markus Kauczinski auf db24-Anfrage angedeutet, dass die Personaldecke insbesondere im Sturm und Mittelfeld kritisch ist: „Wir haben ja schon darüber gesprochen – gerade wegen des Aderlasses im Sturm und Mittelfeld. Wir brauchen eine belastbare Aussage, was Sigi Haugen angeht, wie lange man damit rechnen muss“, so der Löwen-Coach. Gemeint ist eine seriöse Einschätzung über die realistische Ausfallzeit des Norwegers. In der Regel fällt man mit einem Kieferbruch sechs bis acht Wochen aus.
Klar ist bereits jetzt: Haugen, der am Samstag das 0:2 gegen Verl von der Tribüne aus beobachtete, wird nicht mit ins Trainingslager nach Belek (3. bis 10. Januar) reisen können und verpasst damit zentrale Module der Rückrunden-Vorbereitung. Ebenso sicher scheint, dass er für die beiden ersten Pflichtspiele nach der Winterpause gegen Rot-Weiss Essen (17. Januar) und beim VfL Osnabrück (25. Januar) noch keine Option sein wird. Theoretisch könnte auch Morris Schröter die Haugen-Rolle einnahmen - doch der Ex-Dresdner hat selbst eine monatelange Verletzungspause hinter sich. Er macht zwar schon Fortschritte, doch kann er sein Leistungsniveau nach so einer langen Auszeit alsbald abrufen? Eher unwahrscheinlich.
Von uns aus gibt es kein Bestreben, irgend jemanden abzugeben
Auch deswegen sagte Kauczinski: “Wir müssen schauen, was jetzt im Sturm passiert, wie die Perspektiven sind. Wir haben natürlich immer ein Auge auf den Markt, aber fühlen uns nicht gezwungen einen Schnellschuss zu machen. Es geht bis Ende Januar, bis dahin haben wir die Möglichkeit. Deswegen warten wir da ab.” Doch ist Abwarten angesicht der Tabellenonstellation das richtige Mittel? Die beiden Spiele zum Re-Start gegen Essen und Osnabrück sind richtungsweisend für Sechzig…
Nach dem 0:2 gegen Verl ist die Hinrunde vorbei: Welcher Neuzugang hat Sie am meisten überzeugt?
Wird auf der Abgangsseite Bewegung reinkommen? Es dürfte mit Maxi Wolfram, Justin Steinkötter, Manuel Pfeifer oder auch Tim Danhof Spieler geben, die sich die Hinrunde bei 1860 bestimmt anders vorgestellt haben. Kauczinski stellt aber klar: “Von uns aus gibt es kein Bestreben, irgend jemanden abzugeben. Sollte noch jemand kommen und vielleicht unzufrieden sein mit Einsatzzeiten, Entwicklung oder Perspektive… Dann kann ich nicht ausschließen, dass man sich da noch mal zusammensetzt. Von uns aus ist das nicht geplant.”
Prinzipiell glaubt Kauczinski an den zur Verfügung stehenden Kader: “Es werden schon Jungs zurückkommen, wenn ich jetzt an die Abwehrspieler denke, dann wird der Laden schon voll.” Jesper Verlaat und Raphael Schifferl werden zum Trainingsstart am 2. Januar wieder voll einsteigen, während Max Christiansen nach einer OP wochenlang ausfallen wird. Der Löwen-Trainer sieht auch Potential im eigenen Nachwuchs: “Von den Jungs kann der ein oder andere im Mittelfeld spielen. Wir haben mit Damjan Dordan außerdem einen, der Fortschritte macht. Vielleicht können wir da auch so eine Lücke schließen.”






