Paula über 1860-Aufschwung: "Nominell ist es schon ein starker Kader!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 19.12.2025 08:53
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Vor einigen Wochen wurde der im vergangenen Sommer zusammengestellte Löwen-Kader unmittelbar nach dem 0:4 in Regensburg noch im VIP-Bereich durch den Kakao gezogen und mit dem Finger auf jenen Mann gezeigt, der ihn zusammengestellt hat: Ex-Geschäftsführer Dr. Christian Werner. Nach dem jüngsten 2:1 in Ingolstadt hat sich die Mannschaft verdammt nah an die Aufstiegsränge herangepirscht. Nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz zwei - doch ausgerechnet vor dem Jahresfinale gegen den Tabellendritten SC Verl (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker) hat 1860 massive Personalsorgen. Nicht weniger als sieben etablierte Profis fallen definitiv aus: Jesper Verlaat, Kevin Volland, Sigurd Haugen, Max Christiansen, Tunay Deniz, Raphael Schifferl und Morris Schröter - können die Löwen diesen großen Aderlaß kompensieren? Allzu viel sollte man gegen die Ostwestfalen jedoch hnicht erwarten - trotz Markus Kauczinski.
Gegenüber MagentaSport sprach der neue Geschäftsführer Manfred Paula am Rande des 2:1 in Ingolstadt über:
die Erfolgsserie und Aufbruchstimmung: “Ich bin immer vorsichtig mit solchen Begriffen wie “Aufbruchstimmung” und Ähnlichem. Wir freuen uns, dass das die letzten Spiele so gut gelungen ist. Ich glaube, es lag daran, dass wir uns defensiv stabiler darstellen konnten als in den vergangenen Wochen und den Spielen davor. Wir haben einen Weg gefunden, gut gegen den Ball zu arbeiten. Die letzte Reihe steht überwiegend stabil und das ist ein wichtiges Kriterium, das wir momentan auf unserer Seite haben. Dann sind wir nach vorne immer wieder torgefährlich und machen glücklicherweise die notwendigen Tore, um die Spiele zu gewinnen. So wollen wir weitermachen.”
das A-Wort: “Nein! Wir haben immer schon die Floskel gesagt, die sehr bekannt ist: Wir denken von Spiel zu Spiel und es ist tatsächlich so. Natürlich gab es vor der Saison viele Vorschusslorbeeren und rein nominell ist es schon ein starker Kader. Aber 20 gute Spieler machen noch keine erfolgreiche Mannschaft aus. Da muss ein Rädchen in das andere greifen. Da arbeiten wir dran, da basteln wir zusammen mit Markus Kauczinski dran. Ich sehe uns auf einem guten Weg. Aber es gibt auch noch einiges zu tun.”
Nach 2:1 in Ingolstadt: Was trauen Sie den Löwen noch zu?
Trainer Markus Kauczinski: “Das sind mehrere Dinge, die besser laufen oder für uns laufen. Markus hat es geschafft, zu jedem Spieler einen Zugang zu finden. Er hat viele Gespräche geführt. Er hat auch ausgelotet, woran es liegt, dass der ein oder andere Spieler nicht seine Topleistung auf den Platz bringen kann. An den Stellschrauben hat er auch ein Stück weit gedreht. Es sind Kleinigkeiten, die gefehlt haben und immer noch fehlen, um jedes Spiel eine Topleistung auf den Platz zu bringen. Wir haben noch einiges an Luft nach oben. Aber wir freuen uns über das erreichte Niveau.”
Wintertransfers: “Wir sind nicht in der Notsituation, dass wir irgendwo dringend Handlungsbedarf hätten. Wir müssen sehen, dass mit Jesper Verlaat, mit Morris Schröter und im Endeffekt mit Kilian Jakob, der jetzt schon dabei ist, drei Spieler zurückkommen, die fast die komplette Hinrunde nicht gespielt haben. Das hilft uns extrem. Wir haben mit Tunay Deniz einen Ausfall zu verzeichnen. Aber da sehe ich durchaus auch im eigenen Lager Möglichkeiten, auch im eigenen Nachwuchs. Insofern haben wir nicht den großen Handlungsbedarf. Aber wenn sich eine gute Option für uns ergeben könnte, werden wir nochmal darüber nachdenken.”
Zur ganzen Wahrheit des Löwen-Aufschwungs gehört auch, dass Markus Kauczinski – im Gegensatz zu Patrick Glöckner – ein feines Gespür für Kabine und Charaktere besitzt und aus Einzelkönnern wieder ein Team geformt hat. Dass 1860 diesen Weg eingeschlagen hat, ist nicht zuletzt Manfred Paula zuzuschreiben, der früh registrierte: Auf dieser entscheidenden Position verträgt der Klub keine Experimente, sondern braucht Erfahrung - Erfahrung, die Kauczinski zweifelsfrei hat.






