VON OLIVER GRISS UND IMAGO (WAGNER)

Warum die Stadt München plötzlich den Löwen ein Erbpacht-Modell zum Grünwalder Stadion anbietet, liegt auf der Hand. Der Stadt geht das Geld aus, um einen teuren Umbau selbst zu finanzieren. "Das Geld im Münchner Rathaus wird immer knapper. Jetzt plant die Stadt, 40 Millionen durch höhere Eintritte und Gebühren einzunehmen", schreibt die Münchner "Abendzeitung", die sich auf Kämmerer Christoph Frey bezieht. Er nannte die Haushaltslage "äußerst angespannt".

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Das Rathaus wird im Jahr 2026 253 Millionen Euro bei seinen eigenen Ausgaben einsparen. Gleichzeitig soll mehr eingenommen werden - und das werden die Münchner vermutlich im eigenen Geldbeutel spüren. Frey schreibt: “Es müssen (…) Spielräume für Gebührenerhöhungen und Preisanpassungen geprüft und im gesetzlich zulässigen Rahmen ausgenutzt werden.”

Deswegen dürfte auch vermutlich nicht auszuschließen sein, dass auch die Miete fürs Grünwalder Stadion ab Sommer 2026 steigt.

Eine Frage, die viele Löwen-Fans beschäftigt: Wie könnte 1860 mit einem Erbpacht-Vertrag den kostspieligen Umbau des Grünwalder Stadions inklusive 25.000 Plätzen und Vollüberdachung eigentlich finanziell stemmen? Die Kosten dürften bei mehr als 150 Millionen Euro liegen. Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, der nach 14 Jahren Kampf gegen seine Person aufgegeben hat, wird als Unterstützer vermutlich keine Rolle mehr spielen. Und selbst kann dieses Großprojekt vermutlich weder die KGaA noch der e.V. stemmen. Stichwort: Rote Zahlen. Also braucht’s einen neuen Investor.

Unterdessen hat sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter gegenüber dem Radiosender “Charivari” geäußert: “Das Sechzger-Stadion oder das Stadion an der Grünwalder Straße - ja, da gibt es tatsächlich eine sehr gute Gesprächsbasis mit den Sechzgern. Ich bin derzeit klar unterwegs, zu schauen, ob man das Grünwalder Stadion tatsächlich auf die von den Löwen gewünschten 25.000 Zuschauer ausbauen kann. Dadurch, dass wir jetzt neue Planungen machen, dass das Stadion zum Beispiel vollüberdacht wird, was das Thema Lärmschutz ganz neu definiert. Ich hoffe, dass wir dann nächstes Jahr in 2026 tatsächlich eine Entscheidung treffen können, wie es wirklich weitergeht…”

Jetzt liegt der Ball bei 1860 München, insbesondere bei Präsident Gernot Mang.