"Gut gemacht, gut gearbeitet": Hobsch wirbelt die Stürmer-Hierarchie bei 1860 durcheinander
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 26.11.2025 06:04
- 2 Minuten Lesezeit
- 52 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die Fakten sprechen für ihn: Hobsch, bislang eher Kurzarbeiter bei 1860, ist effizient wie keiner an der Grünwalder Straße 114: Sein Treffer zum 1:0 war sein viertes Saisontor - und keiner im Löwen-Kader braucht so wenige Minuten für ein Tor. Gemessen an seinen Einsatzzeiten klingelt es bei Hobsch alle 87 Minuten.
Hobsch, der in dieser Saison erst zum zweiten Mal in der Startelf stand: “Ich weiß, dass ich vor dem Tor gut bin und Qualität habe, daran glaube ich.” Nicht nur wegen seines erlösenden Treffers machte der Sturm-Routinier eine gute Figur, sondern auch, weil es keiner besser versteht als er, den Ball abzuschirmen und damit auch Wege für seine Mitspieler öffnet.
Dass er unter Markus Kauczinski länger warten musste als ihm lieb war, dafür hat Hobsch sogar irgendwie Verständnis: „Du wirfst als Trainer nicht alles über den Haufen, du schaust dir das auch erstmal an. Ich habe jetzt das erste Mal länger als 45 Minuten gespielt in dieser Saison und ich hoffe, ich konnte dem Trainer zeigen, dass er immer auf mich setzen kann. Das ist auch meine Aufgabe, wenn er mich spielen lässt, dann einfach abzuliefern.“
Kauczinski konnte einfach nicht mehr an Hobsch vorbei, nachdem dieser beim 4:0 in Aubstadt ein gutes Spiel gemacht hatte und auch beim 14:2-Testsieg in Passau in den Tagen zuvor viermal traf. “Patrick Hobsch war einfach dran”, verriet der frühere KSC-Trainer: “Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht gegen Saarbrücken, auch losgelöst von dem Tor: gut mitgemacht, gut gearbeitet.“
Die Konstellation mit dem Norweger Sigurd Haugen scheint zu passen: Auf der einen Seite Hobsch als Brecher - und auf der anderen Seite Haugen als flinker technisch versierter Sturmpartner, der ein ständiger Unruheherd ist.
Sicher ist: Hobsch, der im vergangenen Winter mit Rot-Weiss Essen flirtete, wirbelt mit seiner Quote die Stürmer-Hierarchie kräftig durcheinander. Eine Situation, die auch Florian Niederlechner, der einstige Bundesliga-Crack, zu spüren bekommt: Gegen Saarbrücken kam der 35-jährige Wahl-Rosenheimer erst in der 87. Minute in die Begegnung.
Für Niederlechner, der während des Aufwärmens am vergangenen Sonntag immer wieder zur Trainerbank blickte, ist das natürlich alles andere als einfach. Er war mit völlig anderen Vorstellungen im Sommer zu seinem Herzensverein gewechselt - und dass die Reservistenrolle ihm nicht schmeckt, darüber dürfte es keine zwei Meinungen geben. Hobsch selbst kennt dieses Gefühl zu gut - und gerade deshalb hofft er, dass es in der Kabine ruhig bleibt. Zum Wohle von 1860. “Wir werden keine Spiele gewinnen, wenn jeder sein Süppchen kocht, es geht nur gemeinsam. Wenn wir das beherzigen, werden wir noch einige Punkte holen. Unsere Qualität von der Bank kann und muss ein entscheidender Faktor sein.“






