Aufstiegsheld Berzel: "Qualität von 1860? In dieser Liga gibt es wenig Vergleichbares"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
- 22.11.2025 11:01
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
Die Löwen lagen damals fast aussichtslos im totenstillen Grünwalder Stadion mit 0:2 zurück – und dann holte der eingewechselte Benny Kindsvater den Elfmeter heraus, den Sascha Mölders souverän zum 1:2 verwandelte. Doch damit nicht genug: In der Schlussphase traf mit Simon Seferings ein weiterer Joker zum 2:2-Endstand. Danach brachen alle Dämme – Sechzig war nach nur einem Jahr wieder zurück im Profifußball.
Berzels besonderer Moment an diesem historischen Tag? „Als ich den letzten Freistoß irgendwo Richtung Eckfahne Grünwalder Straße geschossen habe und der Schiedsrichter abgepfiffen hat. Innerhalb weniger Sekunden war der Platz komplett voll mit Fans.“

Berzel verfolgt die Löwen natürlich weiterhin regelmäßig. Zuletzt war der frühere 1860-Profi beim 1:3 in Mannheim im Fanblock. „Wenn möglich, versuche ich Spiele zu sehen. Nur im Grünwalder war ich leider schon seit Ewigkeiten nicht mehr.“ Und weiter: „Für mich wird 1860 immer mein Herzensverein bleiben, weil es sowas Echtes einfach nicht mehr so oft gibt. Ich habe es ja damals nach dem Aufstieg gesagt: Bist du einmal von diesem Virus infiziert, kommst du nicht mehr los.“
Dass die Löwen 2025 zu den Top-Adressen in der Dritten Liga gehören, unterstreicht db24-Tippexperte Berzel („1860 gewinnt mit 2:1 gegen Saarbrücken“) mit seinen Aussagen: „Qualitativ und von den Namen beziehungsweise der Vita der Spieler ist die Mannschaft top. Ich glaube, da gibt es in dieser Liga wenig Vergleichbares.“ Umso irritierter ist er, warum 1860 seine Qualität nicht konstant auf den Platz bringt: „Wieso es teilweise nicht funktioniert, kann ich aus der Entfernung ohne den täglichen Einblick schwer sagen.“
Ob sich die Alt-Stars wie Kevin Volland oder Florian Niederlechner etwas an den früheren Sascha Mölders orientieren sollten, der mit Wampe und fortgeschrittenem Alter eine besondere Marke in der Dritten Liga im 1860-Trikot war? Berzel sagt: „Sascha hat das damals außergewöhnlich gemacht. Aber man darf nicht vergessen: Jeder Spielertyp ist anders. Gerade in dieser Saison ist die Erwartungshaltung schon sehr groß. Da bin ich mir manchmal nicht sicher, ob das die Mannschaft nicht etwas hemmt – gar nicht bewusst, aber unterbewusst.“
Einen Hoffnungsträger sieht Berzel in Markus Kauczinski: „Mit ihm ist ein sehr guter Trainer geholt worden, der es schaffen wird, durch kontinuierliche Arbeit erfolgreichen Fußball spielen zu lassen.“






