VON OLIVER GRISS

Auf dem Fußballplatz gibt es die Rivalität zwischen 1860 und Bayern seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr: Die Löwen sind sportlich abgestürzt, während die Roten eine Meisterschaft nach der anderen feiern. Trotz dieser fehlenden Vergleiche, die die Menschen in der Stadt München in der Vergangenheit geliebt haben, geht's hoch her - allerdings nur zwischen den Fans. Zu sehen ist das auf den Hauswänden, Trafokästen oder an Brücken.

Das Straßen-Derby zwischen Blau und Rot.

Laut “BILD” haben einige Löwen-Chaoten mit einer wahren Aufkleber- und Graffiti-Offensive für Unmut im Lager des FC Bayern gesorgt. Rund um das Trainingsgelände des deutschen Rekordmeisters an der Säbener Straße, nur ein paar 100 Meter Luftlinie vom Trainingsgelände des TSV 1860 entfernt, beklebten und beschmierten die Blauen das Revier der Roten. Sogar ein offizielles Vereinslogo an der Säbener Straße wurde von der Attacke der Löwen-Anhänger nicht verschont und mit einem – inzwischen schon größtenteils entfernten – Sticker überklebt.

Besonders offensiv ist ein Graffiti nur wenige Meter vom Trainingsplatz der Bayern-Stars entfernt. Auf einer Mauer prangt eine riesige „1860“, daneben steht: „In München-Giasing sind wir daheim“ und „Die Stadt ist blau. So wird es immer sein“. Ein Sticker klebt sogar direkt auf dem Zaun, der den Trainingsplatz der Bayern umgibt. Oder auf einem Trafohäuschen steht: “Tuh d FCB.”

Damit wollen die Löwen zeigen: Hey, wir sind auch noch da!

Auf dem Rasen gab es schon lange keine Begegnung der beiden Stadtrivalen mehr: Das letzte Pflichtspiel fand im Februar 2008 statt, als die Bayern den TSV im Pokal-Viertelfinale nach Verlängerung mit 1:0 besiegte. Das Tor erzielte Franck Ribery per Elfmeter. Das letzte Bundesliga-Spiel gewannen die Roten im April 2004, ehe die Löwen aus dem Oberhaus abstiegen.