VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)

Der Fußball schreibt mitunter die kuriosesten Geschichten - und die Dritte Liga hat nun ein weiteres Kapitel davon: Nach dem Brandbrief der beiden Kapitäne Johannes Reichert und Christian Ortag an den Aufsichtsrat hat Zweitliga-Absteiger SSV Ulm am späten Montagabend Geschäftsführer Markus Thiele, Cheftrainer Moritz Glasbrenner und Assistenzcoach Max Kohlenberg entlassen. Damit war die Spielerrevolte im Schwabenland letztlich erfolgreich.

Wie es in einer Mitteilung des abstiegsbedrohten Klubs heißt, seien die Verantwortlichen des Vereins um Thomas Oelmayer und Alexander Schöllhorn sowie die Aufsichtsratsvorsitzenden Uli Eitle und Dominik Schwärzel zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit mit Thiele zu beenden. Die Gespräche seien in einem “offenen und respektvollen Austausch” geführt worden, hätten jedoch nicht mehr zu der für eine erfolgreiche sportliche Zukunft notwendigen Einigkeit und dem gegenseitigen Vertrauen geführt. “Beide Seiten haben sich am heutigen Abend auf eine einvernehmliche und faire Trennung verständigt”, heißt es.

Thiele war bei den Spatzen seit Sommer 2021 im Amt. In seiner Amtszeit gelang den Ulmern zwischen 2022 und 2024 der direkte Durchmarsch von der Regionalliga in die Zweite Liga, in der auch Erfolgstrainer Thomas Wörle entlassen wurde. Coach Glasbrunner war nur vier Wochen im Amt. Er war erst Anfang Oktober auf den Posten gehoben worden. Seitdem verlor der SSV Ulm alle vier Spiele.

In dem Brandbrief der Kapitäne hieß es, die Situation innerhalb des Teams sei “mittlerweile unerträglich geworden. Die Atmosphäre ist vergiftet, das Vertrauen zerstört”. Das Verhältnis zwischen Mannschaft, Trainer und “vor allem dem Sportdirektor ist komplett zerrüttet”. Die Spieler seien “am Ende ihrer Kräfte - seelisch, emotional und menschlich”.

Das nächste Auswärtsspiel bestreitet 1860 am 29. November übrigens in Ulm.