Heute vor sechs Jahren: Bierofka kann nicht mehr und gibt als Löwen-Trainer auf
- VON OLIVER GRISS, GETTY UND ULI WAGNER (BEIDE FOTO)
- 05.11.2025 17:50
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Daniel Bierofka hinterließ seine Spuren bei 1860.
VON OLIVER GRISS, GETTY UND ULI WAGNER (BEIDE FOTO)
Wahnsinn, wie die Zeit vergeht…
Als Vereinsidol Daniel Bierofka am 5. November 2019 - also heute vor genau sechs Jahren - völlig entnervt nach einem 4:2-Heimsieg über Viktoria Köln als Cheftrainer des TSV 1860 München aufgab, stieg Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik in Abu Dhabi ins Flugzeug und versuchte das Löwen-Idol zum Bleiben zu überreden. Aber bei Bierofka, der im Sommer 2018 die Löwen mit einer bunt zusammen gewürftelten Mannschaft über die Relegation mit unbändiger Moral in den Profifußball zurückgeführt hatte, war schon zu viel kaputt gegangen. Er ließ sich von seiner Entscheidung nicht mehr abbringen. Biero hatte damals Tränen in den Augen, als er das Treppenhaus an der Grünwalder Straße 114 verlassen hat und mit seinem Mercedes Cabrio davon brauste. Diese Geschichte, dieser Umgang hatte ihn mitgenommen. Bierofka war einer der ganz wenigen Trainer in der Geschichte bei den Münchner Löwen, die selbst gekündigt hatten. Er verzichtete sogar auf eine Abfindung…

Intrigen in den eigenen Reihen, fehlende Rückendeckung und das Pulverfass Grünwalder Straße 114 hatten das Bierofka-Aus letztlich verursacht. Mittlerweile ist etwas Gras über die Sache gewachsen. Vor drei Jahren spielte er im Legenden-Derby gegen den FC Bayern für die Traditionsmannschaft des TSV 1860 - und Bierofka sprach auch in der ARD-Doku “Rise & Fall” über seine Vergangenheit.

Obwohl Bierofka nach seinem Rauswurf beim österreichischen Traditionsklub Wacker Innsbruck sofort Angebote aus der Dritten Liga hatte (u.a. MSV Duisburg), entschied er sich aus Liebe für die Familie - nach dem Motto: Schluß mit dem Leben aus Koffern! Nach einem kurzen Abstecher zur SpVgg Unterhaching, arbeitet Bierofka mittlerweile für den Bayerischen Fußballverband. Der große Fußball reizt ihn offenbar nicht mehr. Bei den Löwen ist der frühere Nationalspieler nur noch selten zu sehen. Wer Sehnsucht nach Biero hat: An den Wänden des Bamboleos ist sein Konterfei zu sehen.
Der heute 46-jährige Bierofka ist weiterhin der Rekordtransfer des TSV 1860: Im Sommer 2002 wechselte der Ex-Nationalspieler für 4,4 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen. Später kam er zurück, die anvisierte Rückkehr in die Bundesliga gelang ihm nicht. Als Interimstrainer rettete er den Klub 2016 vor dem Abstieg aus der Zweiten Liga. Nach dem Doppel-Abstieg 2017 übernahm er die Löwen als Cheftrainer in der Regionalliga Bayern. Ihm gelang mit der Mannschaft der sofortige Aufstieg in den unvergessenen Relegationsduellen gegen Saarbrücken. Wenn’s nach Pro1860-Vorstand Alexander Zeilhofer geht, die schönste Phase seit dem Abstieg 2017.






