1860 und das Lucoqui-Aus: So war's wirklich
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 03.11.2025 13:17
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Nach der 0:3-Pleite bei den Löwen schaute Lucoqui kurz in der Mixedzone vorbei - und das war freilich kein Zufall, denn dem Linksverteidiger lag was auf dem Herzen, was mit seinem Intermezzo bei Sechzig zu tun hat. Auf db24-Anfrage erklärte er: “Jetzt kann ich offen und ehrlich sprechen. Ich hatte vorher ein bisschen einen Maulkorb bekommen. Es war so, dass ich mich sehr wohl bei 1860 München gefühlt habe. Man sieht’s bei Instagram, ich hab’s offen kommuniziert. Ich habe auch mit Patrick Glöckner im Urlaub immer Kontakt gehabt und ihm gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich verlängere. Ich wollte mir nichts anderes vorstellen. Ich wollte mir bei 1860 etwas aufbauen.”
Dass seine Löwen-Zeit nach nur einigen Monaten wieder endete, führt Lucoqui auf Ex-Geschäftsführer Dr. Christian Werner zurück: “Ohne schlecht über andere Leute zu sprechen, aber ich spreche Fakten aus: Christian Werner hat einen Riegel vorgeschoben. So war’s halt einfach. Er hat mir nicht wirklich einen Vertrag vorgelegt. Er hat mir einen vorgelegt, den aber nach sechs Stunden wieder zurückgezogen. Ich finde es schade, Patrick Glöckner hat für mich gekämpft. Ich habe mich wohl gefühlt, ich glaube, die Fans hatten mich auch gut aufgenommen. Es hat gematcht. Deswegen war ich umso trauriger, dass es nicht geklappt hat.”
Lucoqui weiter: “Ich habe bis zum letzten Tag darum gebettelt. Ich habe angeboten, dass ich offen für Konstellationen bin, die von Anfang an für mich nicht in Frage gekommen wären, einfach nur, damit ich hierbleiben kann. Herr Werner hatte einen anderen Plan und ich habe zurückgesteckt. Ich musste jetzt was dazu sagen, denn andere dachten, es ging um andere Dinge oder Geld. Das spielte nie eine Rolle.”
Was wurde Lucoqui mitgeteilt? “Er sagte, man hätte einen anderen Plan. Ich kann links hinten spielen oder in der Dreierkette. Werner hat nach Ausreden gesucht. Ich habe auch in Mainz schon auf allen Positionen gespielt. Es wurde nach sechs Stunden das Angebot zurückgezogen - ich war in Mexico. Das war unmöglich, darauf zu reagieren. Aber so ist der Fußball manchmal. Es ist kein Vorwurf.”
Was man wissen muss: Zu diesem Zeitpunkt hatte 1860 längst Kilian Jakob von Erzgebirge Aue verpflichtet, den österreichischen Erstliga-Profi Manuel Pfeifer (TSV Hartberg) verpflichtete der Klub erst am 21. Juni. Das Löwen-Angebot an Lucoqui war von Ende Mai. Die Sechzger unterbreiteten ihm nach db24-Informationen ein für die Situation angemessenes (und leistungsorientiertes) Angebot, dies Lucoqui jedoch nicht annehmen wollte. Als der 28-Jährige immer noch ohne Verein war, bot er sich wieder bei 1860 an. Doch inzwischen war bereits die Planstelle an Pfeifer vergeben. Diese Version bestätigt auch seine frühere Berateragentur, die abstreitet, dass das Löwen-Angebot nach sechs Stunden wurden zurückgezogen wurde.
Einen neuen Klub präsentierte Lucoqui mit Cottbus erst am 1. September, als die Dritte Liga längst lief: Mit Energie unterlag Lucoqui, der in der Startelf stand, deutlich im Grünwalder: “Dass wir verloren haben, lag eher an uns - und nicht an Sechzig. Der Fußball bestraft Fehler - und wir haben Fehler gemacht. Beim Elfmeter, beim Tor nach einem Eckball. Wir waren zu schläfrig.”






