Ja zu Olympia in München!
- VON OLIVER GRISS
- 26.10.2025 08:20
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VON OLIVER GRISS
Ich lebe seit den 70er Jahren in München – mit einer kleinen „Outback“-Unterbrechung zwischen 1982 und 1998 – und habe eine ganz besondere Beziehung zum Olympiapark. Als Acht- oder Neunjähriger spielte ich beim FC Teutonia Fußball, dessen Heimat in dieser Fläche integriert ist. Und oft bin ich damals als Bub von meinem Zuhause in der Linprunstraße in Neuhausen zum Olympiastadion geradelt, wenn die Flutlichtmasten leuchteten oder die Kulisse über die Dächer hallte – ohne vorher zu wissen, wer dort eigentlich spielte. Internet gab es damals noch nicht, um sich kurzfristig zu informieren. Zwei Mark kostete der Eintritt - und die farbigen Tickets hatten das Format einer Postkarte.
Anfang der 80er nahm ich dort an der Schul-Stadtmeisterschaft in der Leichtathletik teil. Mitte der 80er durfte ich als C-Jugendlicher der FA Trostberg sogar Balljunge bei den Roten sein – stets eine kleine Belohnung für die besten Spieler des Gegners. Zweimal wurde mir diese Ehre zuteil. Den roten Trainingsanzug mit Wärmejacke hatte ich aber ungern angezogen. Ich mag die Farbe Rot einfach nicht - und das hat sich bis heute nicht geändert.
Doch der schönste Moment im Olympiastadion war ein anderer: der 27. November 1999. Thomas Riedl schoss die Löwen damals zum 1:0-Derbysieg gegen den großen Rivalen FC Bayern. Ich war jung, Reporter bei der Abendzeitung – und durfte diesen magischen Tag hautnah miterleben. Unvergesslich. 1860 hat im Olympiastadion seine größten Erfolge der letzten 50 Jahre erlebt, wurde Stadtmeister und hat Zuschauerrekorde aufgestellt. Wer´s nicht glaubt: Einfach nachlesen! Nein, das Olympiastadion hat nichts mit Größenwahn zu tun, liebe Freunde! Es ist Heimat - genauso wie das Grünwalder.
2022 beim Legenden-Duell zwischen Blau und Rot im Olympiastadion: db24-Gründer Oliver Griss mit Derbyheld Gerald Vanenburg, der 1988 mit Holland im Oly den EM-Titel gewann.
Das Olympiastadion ist für mich immer ein Ort der Magie. Ein architektonisches Wunder, das bis heute – 53 Jahre nach seiner Eröffnung – nichts von seiner Strahlkraft verloren hat.
Was ich bis heute nicht verstehe: Warum nutzt der TSV 1860 München dieses fantastische Areal nicht endlich, um sich von der Konkurrenz abzuheben? Seit Jahrzehnten gibt es in diesem Klub Kräfte, die jede Entwicklung torpedieren – nur um den Verein kleinzuhalten. Über das Olympiastadion spricht man auf der ganzen Welt. Und Giesing wird von einer überschaubaren Gruppe glorifiziert - und ja, auch die Groundhopper sind fasziniert, weil sie aus dem Stadion heraus direkt in die Kneipen gehen können.
Ich bin überzeugter Münchner – und ich wünsche mir, dass unsere Stadt eine große Sportstadt bleibt, in der 1860 leider nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Der olympische Gedanke muss neu entfacht werden. München hat alles, was es dazu braucht: Geschichte, Atmosphäre, Begeisterung. Das Olympiastadion ist ein Symbol dafür.
Es gibt keine Argumente, dagegen zu sein.
Deshalb habe ich beim Bürgerentscheid für Olympia 2040 gestimmt – aus voller Überzeugung.






