VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der Trainerstuhl bei 1860 war in den letzten Jahren keine Lebensversicherung: Die Haltbarkeitsdauer des jeweiligen Übungsleiters wurde immer kürzer. Jetzt versucht sich Markus Kauczinski (55) an der Grünwalder Straße 114. Er soll die Löwen-Krise stoppen.

Mit Kauczinski zusammengearbeitet hat Ex-Löwe Yannick Stark (34, aktuell Hessen Kassel, 10 Spiele, zwei Tore) bei Dynamo Dresden. Der Mittelfeld-Antreiber, der seinerzeit auch Kapitän der Sachsen war, kann nur positive Dinge über den neuen Löwen-Trainer im db24-Gespräch berichten: “Ich glaube, mit seiner offenen, unaufgeregten Art passt er gut zu 1860. Er ist ein sehr angenehmer und empathischer Mensch, der es damals schnell geschafft hat, aus unserer zusammengewürfelten Truppe eine funktionierende Einheit zu formen.”

Was sind Kauczinskis besondere Stärken? Stark: “Er hat eine sehr gute Mannschaftsführung, eine klare Ansprache und erkennt schnell, wie in welchem System und mit welchem Personal er die Stärken der Mannschaft auf den Platz bekommt.” Genau daran haperte es in den letzten Wochen bei 1860 München: Der Kader ist überdurchschnittlich gut, doch insbesondere die Top-Stars Kevin Volland und Florian Niederlechner hingen unter Vorgänger Patrick Glöckner immer wieder in der Luft. Stark: “Ich wünsche Markus Kauczinski sehr, dass er die Löwen wieder in die Spur bringt.”

In Dresden wurde Kauczinski ein weiterer Zweitliga-Aufstieg mehr oder weniger “geklaut”. Kurz vor Saisonende wurde der gebürtige Gelsenkirchner Ende April 2021 bei Dynamo entlassen, Ex-Löwen-Trainer Alex Schmidt übernahm und führte den Kult-Klub ins Unterhaus. Stark erinnert sich: “Als Markus Kauczinski damals entlassen wurde, war wirklich die komplette Kabine - auch die Spieler ohne Auftrag unter ihm - enttäuscht. Das habe ich bis heute in dieser Form noch nie erlebt.” Was wiederum für Kauczinski spricht: Er hinterlässt Spuren. Auch bei 1860 München?