1860-Legende Heiß zur Trainersuche: Löwen brauchen eine Mischung aus Merkel und Lorant
- VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)
- 09.10.2025 09:27
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VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)
Der überhastete Rauswurf von Geschäftsführer Dr. Christian Werner und Trainer Patrick Glöckner wirkt - vor allem ohne einen Plan B in der Tasche zu haben.
Welches Profil braucht 1860 für seinen Übungsleiter überhaupt?
1860-Idol Fredi Heiß (84) hat eine klare Meinung. “1860 hat immer nur mit starken Trainern funktioniert. Aus meiner Sicht brauchen die Löwen eine Mischung aus Max Merkel und Werner Lorant. Das waren die erfolgreichsten Trainer in der Geschichte unseres Vereins. Das wird kein Zufall gewesen sein, dass ausgerechnet die beiden 1860 strahlen ließen. Die waren sich von der Art ziemlich ähnlich.” Wild, emotional, eigen und erfolgreich. Markus Kauczinski und Sascha Hildmann, die zu den Topfavoriten auf die Glöckner-Nachfolger gehören, sind dies beide nicht. Bis Freitag wollte Präsident Gernot Mang einen neuen Übungsleiter gefunden haben.
Was Heiß stört, dass Typen im Trainergeschäft immer seltener werden. “Heute sagt man, dass Charaktere wie Lorant oder Merkel nicht mehr funktieren würden. Das halte ich für ein Gerücht. Der Erfolg sagt aber was anderes. Und nehmen wir doch mal Pele Wollitz. Das wäre so einer für 1860. Der ist auch unangenehm, wenn Energie Cottbus gewinnt. Nur so machst du eine Mannschaft besser. Schade, dass der vergeben ist.”
Nicht nachvollziehen kann Heiß weiterhin die Beurlaubung von Geschäftsführer Dr. Christian Werner. “Wenn der Kader stimmt, aber der Trainer die Mannscahft nicht verbessern kann, warum wird dann der Geschäftsführer entlassen? Vielleicht gibt es Gründe, die ich nicht kenne, aber das ist schon ein Risiko. Für mich ist die Entlassung nur schwer nachvollziehbar.”
Von der fußballerischen Qualität des Kaders ist Heiß überzeugt: “Ich war vom ersten Saisonspiel in Essen begeistert. Man hatte nie das Gefühl, dass 1860 dieses Spiel verlieren kann. Und wenn die Spiele dann in der Folge schlechter werden, ist das nicht der Aufgabenbereich des Sportdirektors, sondern des Trainers. Für mich ist das alles ein wenig ein Rätsel. Da passt was nicht zusammen. Das hat jetzt nichts mit Kritik meinerseits zu tun, sondern mit dem Blick aufs Geschehen.”
Bleibt die Frage: Wann findet 1860 endlich die Lösung auf der Trainerbank – und wer bringt wieder Ordnung ins Löwen-Chaos?