VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Das Experiment mit U21-Erfolgstrainer Alper Kayabunar, die Löwen wieder flott zu machen, ist schief gegangen: Nach dem wenig zufriedenstellenden 2:2 unter der Woche gegen Viktoria Köln, gab es am Sonntagabend beim 0:1 in Wiesbaden nach einer mässigen Leistung gar keine Punkte - Platz 13. Die bedrohliche Entwicklung an Kayabunar festzumachen, wäre nicht fair. Er hatte sich nicht um den schwierigen Job gerissen. Aber 1860 hatte nach dem Rauswurf von Patrick Glöckner vor einer Woche keine Sofortlösung präsentiert.

Der 39-jährige Münchner erklärte nach seiner erfolglosen Misson auf dem Chefsessel: “Es gab Phasen, wo wir gut drin waren, ohne uns große Chancen zu erarbeiten. Es ist bitter, dass wir so kurz vor Schluss das Gegentor kassieren. Wir hatten mit der letzten Aktion Pech mit dem Pfostenschuss von Florian Niederlechner. Uns fehlt das Erfolgserlebnis. Ich habe den Jungs im Kreis nach dem Spiel gesagt, dass sie die Köpfe aufrichten sollen. Beim neuen Trainer geht es bei Null los und dann sollen alle wieder richtig Gas geben. Wir müssen einfach mal ein Spiel gewinnen. Dann haben wir richtig Qualität…“

Aber um wieder in die Erfolgsspur zu bekamen, bedarf es harter Arbeit in den nächsten Wochen - und der Aufwand ist zuletzt deutlich auf der Strecke geblieben. Erst wenn die Löwen wieder ihren Ehrgeiz wecken und über die Schmerzgrenze gehen, werden sich die Erfolge auch wieder einstellen. Die Qualität des Kaders ist für diese Liga überdurchschnittlich gut.

An Dähne-Vertreter Rene Vollath lag’s nicht, dass die Löwen ohne Punkte aus Wiesbaden abreisten. Er analysierte die aktuelle Situation bei 1860: “Wir sind aber gerade in einer schwierigen Situation, die an keinem spurlos vorbei geht. Ich will nichts auf die Mannschaft kommen lassen. Die lässt sich nicht hängen. Uns fehlt das Selbstverständnis, wenn das Spiel schwieriger wird. Grundsätzlich sind wir eine gute Truppe! Sechzig ist halt Sechzig. Mit den Transfers und unserer Favoritenrolle kippt nach dem 1:5 gegen Hoffenheim II die anfangs euphorische Stimmung. Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir wieder da! Wir brauchen nun einen Trainer mit einem klaren Plan!” Und das meinte Vollath nicht im Bezug auf Kayabunar…

Und Ex-Löwe Stefan Reisinger sagte bei “MagentaSport”: “Mit diesem Kader kann es nicht der Anspruch sein, dass man im Abstiegskampf steckt. Da muss eine andere Struktur und Intensität rein. Wenn du siehst, was die da für Stürmer vorn drin haben. Und dann kommen sie 70 Minuten nicht vors Tor. Das ist einfach erschreckend. Aber absteigen werden sie nicht mit dem Kader!“

Die Kayabunar-Analyse nach dem 0:1 in Wiesbaden im Youtube-Video - klick Dich rein!