VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

TSV 1860 MÜNCHEN – TSV HAVELSE 3:2.

So brüllte der Löwe: Dähne (db24-Note 3) – Dulic (2,5), Verlaat (3), Voet (3) – Rittmüller (2), Jacobsen (3,5), Christiansen (3,5), Pfeifer (3,5/67. Wolfram 4,5) – Volland (3,5) – Haugen (2,5/78. Hobsch 2), Niederlechner (4,5/67. Philipp 4,5).

So spielte Havelse: Opitz – Kolgeci, Minz (88. Posselt), Düker, Ilic (80. Paldino), Boujellab, Sommer, Müller, Plume, Oltrogge (72. Berger), Riedel.

Tore: 1:0 (39.) Volland, 2:0 (45.) Haugen, 2:1 (58./Eigentor) Niederlechner, 2:2 (89.) Posselt, 3:2 (90.+6) Hobsch.

Gelbe Karten: -/Müller, Plume, Kolgeci. Posselt.

Gelb-Rote-Karte: Volland/-.

Zuschauer/Löwenanteil: 15.000/14.950.

Schiedsrichter: Michael Näther (db24-Note 5): Die Havelser fühlten sich klar benachteiligt, aber bei genauer Betrachtung hätte es nicht nur Rot für Florian Niederlechner geben müssen, sondern in einer anderen Szene auch Platzverweis für Havelses Plum nach Notbremse an Sigurd Haugen. Außerdem übersah Näther ein klares Foulspiel von Löwen-Kapitän Jesper Verlaat kurz vor der Strafraumgrenze – es hätte Foul und Gelb nach sich ziehen müssen. Demnach hatte der 25-jährige Schiedsrichter keinen guten Tag auf Giesings Höhen erwischt.

Die db24-Spielbewertung: Note 4,0 – und das mit sehr viel Wohlwollen. Logisch, die Löwen hatten in der ersten Hälfte starke 25 bis 30 Minuten, doch auch in diesem Abschnitt agierten die Hausherren alles andere als sattelfest. Zur Pause hätte es auch 5:2 statt 2:0 stehen können. Nach dem Seitenwechsel verwaltete die Glöckner-Elf nur noch, baute massiv ab und offenbarte auch körperliche Defizite. Die Bestrafung folgte: Erst traf Florian Niederlechner ins eigene Tor, dann traf Posselt in der 89. Minute mitten ins Löwen-Herz. Doch dann schlugen die Giesinger Spätis zurück und trafen spät durch den eingewechselten Patrick Hobsch zum vielumjubelten 3:2. Große Moral – wieder einmal!

Die db24-Kurvenanalyse: Note 1,5. Wieder viel Politik mit Spitzen gegen Münchens OB Dieter Reiter in der Stadionfrage, aber viel Emotionalität nach dem Schlusspfiff. Unterm Strich war’s bärig. so fühlt man sich unschlagbar.

Zum Lachen: Nach Hobschs Siegtor feierten am Spielfeldrand sogar ein Ultra mit – nein, das ist keine Fotomontage, das ist Sechzig.

Zum Weinen: Der Leistungsabfall in der zweiten Hälfte – irgendwann ist das Glück aufgebraucht, Freunde!

Der Trainer-Check: db24-Note 4 für Patrick Glöckner. Man muss den Übungsleiter dieses Mal zweigeteilt sehen: Die Punktequote ist super (11 Zähler aus fünf Spielen – das ist ein Aufstiegsdurchschnitt), jedoch muss Glöckner der Mannschaft auch einen fußballerischen Stempel aufdrücken. Da kommt noch viel zu wenig. Zurecht spricht Glöckner aber von einer „geilen Mannschaft“, doch dass 1860 immer am Rande des Wahnsinns wandelt, muss der Trainer in die richtige Richtung bringen.

Mein Löwen-Held: Patrick Hobsch – der Name ist Programm. Wenn er den Ball im Strafraum auf den Fuß oder Kopf bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er liefert. Dass er trotz seiner Reservistenrolle brennt, ist großes Kino. Da gab es schon ganz andere Beispiele.

Der beste Spieler auf dem Platz: Neuzugang Marvin Rittmüller (db24-Note 2). Er brauchte eine tolle Energie in die Partie. Sehr willig und angriffslustig. Hatte bei zwei Lattentreffern Pech.

Der Löwen-Spruch des Tages: „Das war das verrückteste Spiel, das ich als Trainer an der Seitenlinie erlebt habe.“ Patrick Glöckner.

So schaut’s aus, Sechzig: Die Happyend-Löwen bereiten große Freude, doch das Glück sollte nicht zu sehr strapaziert werden. Wir stehen erst vor dem sechsten Spieltag.