VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Ja, am Ende kann man sagen: Die Moral hat gestimmt gegen den VfB Stuttgart II. Fast verzweifelt liefen die Löwen bis in die 96. Minute an, um am Ende ein 1:1 zu retten, nachdem der kurz zuvor eingewechselte Sigurd Haugen im zweiten Versuch den Ball aus zehn Metern über die Linie zum Ausgleich bugsierte.

Was die Fans davor jedoch sahen, war teilweise Fußball zum Abgewöhnen: Uninspiriert liefen die Löwen an – und das gegen eine Stuttgarter Mannschaft, die nicht mehr die Qualität des Vorjahres hatte. Und dennoch fanden die Löwen keine Lösung, die Schwaben auszuhebeln. Das sollte der sportlichen Kommandobrücke durchaus zu denken geben. Es fehlt der Box-to-Box-Spieler – das wird immer deutlicher.

Das Fazit von Trainer Patrick Glöckner fiel nach dem Abpfiff so aus: „Die erste Halbzeit ist an den VfB gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr Mut gezeigt, mit offenem Visier gespielt, das Spiel übernommen und Torchancen kreiert.“ Man müsse der Mannschaft die „sensationelle Moral“ zugutehalten, „dass sie bis zum Schluss daran glaubt, den Gegner in die Knie zwingen zu können – auch wenn es erst in der 97. Minute ist. Deswegen freue ich mich heute über den Punkt, auch wenn wir den Anspruch haben, unsere Heimspiele zu gewinnen.“ Die Löwen bleiben in dieser Saison weiter unbesiegt, liegen mit acht Punkten aus vier Spielen auf dem Relegationsplatz.

Auch wenn die Löwen seiner Mannschaft in der Nachspielzeit zwei Punkte klauten, war VfB-Trainer Nico Willig mit dem Auftritt seiner Elf hochzufrieden: „Ich freue mich über den Punkt in diesem Hexenkessel. Meine blutjunge Mannschaft, die keine Verstärkung von den Profis hatte, hat sich gut ins Spiel gekämpft. Vielleicht hätten wir noch das 2:0 nachlegen müssen. Die zweite Halbzeit ist dann ganz klar an die Sechzger gegangen. Da hat nur noch eine Mannschaft gespielt. 1860 hatte 16 Eckbälle. Ich bin froh, dass erst durch den Sechzehnten das 1:1 gefallen ist.“

Jetzt die Löwen nach dem 1:1 gegen Stuttgart II selbst bewerten!