VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es wird weiter gerätselt an der Grünwalder Straße 114: Wer wird Nachfolger von Dauer-Löwe Marco Hiller?

Nachdem der 28-Jährige nach 17 Jahren Servus gesagt hat, sucht der TSV 1860 eine neue Nummer 1. Die Spekulationen schießen in den letzten Tagen ins Kraut: So wird immer wieder Ex-Löwe Vitus Eicher (34/FC Heidenheim) als möglicher Rückkehrer genannt - oder die beiden Boulevardzeitungen TZ & AZ machen unisono Verl-Keeper Philipp Schulze (22) zum ernsthaften Kandidaten. Nach db24-Informationen kommt jedoch keiner der beiden Keeper in München-Giesing als Löwen-Torwart infrage.

Was aber richtig ist: Eicher zieht’s zurück nach Oberbayern und Schulze stand vor einiger Zeit noch auf der Long-List der Löwen. Doch insbesondere nach dem 2:2 der Löwen in Verl dürften die Löwen unter die Personalie endgültig einen Haken gemacht haben, denn Schulze machte in dieser Partie nicht den sichersten Eindruck. Und was 1860 in der neuen Saison nicht haben kann, ist ein Torwart, der keine Ruhe ausstrahlt und keine Bank ist. Schulze absolvierte alle 38 Drittligaspiele in der abgelaufenen Saison für den SC Verl und kassierte dabei 55 Gegentreffer. Siebenmal hielt er seinen Kasten sauber.

Unbestritten ist, dass Schulze weiterhin ein sehr talenierter Schlussmann bleibt. Doch 1860 braucht nach dem Hiller-Aus einen Torwart, der über den Dingen steht - und Schulze ist das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Der 1,90 Meter große Torwart hätte aus Wolfsburg auch abgelöst werden müssen, denn sein Vertrag läuft prinzipiell noch bis Sommer 2026. Nach db24-Informationen bemühten sich bis zuletzt auch Zweitligisten um den Torwart, jedoch nur als Nummer 2. Wahrscheinlich ist, dass Schulze noch ein weiteres Jahr in Verl bleibt, um sich weiter zu entwickeln. Dazu ist das Umfeld in Verl ist ideal für die Weiterentwicklung.

Die Löwen lassen mit dieser wichtigen Entscheidung also weiter auf sich warten, aber es ist davon auszugehen, dass Geschäftsführer Dr. Christian Werner längst eine Shortlist in der Torhüter-Frage entwickelt hat - aber eines ist sicher: Weder Eicher noch Schulze gehören zum engsten Kandidatenkreis.