Lorant in Welver beerdigt: "Ohne ihn wären wir nicht in die Bundesliga gekommen"
- VON OLIVER GRISS
- 09.05.2025 13:05
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VON OLIVER GRISS
Trares glaubt nicht, dass es so etwas noch einmal bei den Löwen geben wird. “Heutzutage haben die Menschen keine Geduld mehr, so etwas zu entwickeln und wieder aufzubauen. Und so eine Kombination mit Karl-Heinz Wildmoser war sowieso etwas ganz Besonderes. Beide haben immer zu ihrem Wort gestanden. Nur so kannst du einen Verein auch vernünftig aufbauen. Bayern München macht das mit Uli Hoeneß ein Stückweit vor, dass wenigstens die Führung stabil ist. Das gibt es leider immer seltener.”
Auch Lutz Braun war ein langjähriger Weggefährte von Lorant: “Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich heute gekommen bin. Ich kannte Werner seit 1990, seit Aschaffenburg. Wir haben nicht nur auf dem Fußballplatz sehr viel zusammen erlebt, sondern auch privat. Werner Lorant war ein ehrlicher Trainer. Er hat viel gefordert. Müde und krank gab es bei ihm. Wir alle haben ihm viel zu verdanken: Ohne ihn wären wir nicht in die Bundesliga gekommen.”
Aber auch Allesfahrer Fritz Fehling hat die weite Anreise auf sich genommen, um Lorant zu verabschieden: “Werner war der Allergrößte bei 1860. Schade, dass er so früh von uns gegangen ist.” Andreas Pretzl, der Lorant in den letzten Jahren immer zur Seite stand und auch Chauffeur war, ist um 3 Uhr nachts aus Österreich angereist. Er trug auch die Urne zum Familien-Grab der Lorants in Welver. .
Trauerkränze von Eintracht Frankfurt und Rot-Weiss Essen lagen für Lorant in der Kirche aus. Der 83-jährige RWE-Traditionsmanager Klaus-Peter Zimmer, der seit Jahrzehnten Löwen-Fan ist und sogar eine Dauerkarte für die Westkurve hat, erklärte: “Lorant war eine große Persönlichkeit. Als er für Essen in der Bundesliga spielte, war ich sein Zeugwart.” Und dann gab er eine Ode an die Löwen ab: “Sechzig ist für mich schon immer dieser spezielle Münchner Verein gewesen - und ganz anders als die Bayern.”