VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es ist letzte Auswärtsfahrt der Saison - das Gastspiel in Verl (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) - und obwohl es für 1860 nur noch um die sprichwörtliche goldene Ananas geht, wird die Mannschaft wieder von über 1.000 Fans nach Nordrhein-Westfalen begleitet. Was durchaus als Bestätigung für die letzten Wochen zu sehen ist. Dass zuletzt gegen Rostock (0:1) und Essen (1:3) verloren wurde, will Patrick Glöckner nicht überbewerten. Auch die kritischen Stimmen blendet er aus. "Es grummelt vielleicht ein bisschen in dem ein oder anderen Umfeld, aber der kann die Lage nicht richtig einschätzen", sagt der Trainer und schiebt nach: "Fakt ist, dass wir Großes geleistet haben, unser Ziel schneller als gedacht erreichen konnten." Für Rostock und Essen sei es schließlich noch um etwas gegangen, rechtfertigte sich der 48-Jährige: „Es ist menschlich, dass das eine oder andere Prozentpünktchen verloren gegangen ist. Ich hoffe, dass wir in Verl wieder das Spielglück erzwingen und ein entsprechendes Ergebnis erzielen können. Wir wollen uns für die Hinspielniederlage revanchieren und versuchen, das Momentum wieder auf unsere Seite zu ziehen.“

Was Glöckner aber wissen muss: Jedes Erfolgserlebnis ist wichtig, um eine positive Stimmung in einem lebendigen Umfeld beizubehalten - es geht um zu viel: Sponsoren-Akquise, Dauerkarten-Verkauf, Transfers. Da ist jeder Rückschlag kontraproduktiv. Auch für ihn selbst sind gute Ergebnisse wichtig - auch für seine Vertragsgespräche, die noch nicht abgeschlossen sind. Der frühere Profi von Eintracht Frankfurt sagte gestern, dass “in den letzten zwei Tagen die Gespräche intensiviert wurden”. Glöckner lächelte: “Ich glaube, dass wir schon bald etwas in eine Richtung verkünden können.” Heißt wohl: Es geht weiter mit Glöckner. Eine Vertragsverlängerung ist in dieser Woche aber nicht mehr zu erwarten.

Prinzipiell hat sich der Übungsleiter aufgrund seiner schnellen Rettung eine weitere Zusammenarbeit auch verdient, jedoch sollte er auch wert darauf legen, dass die Leistungsschwankungen ausbleiben. Eine Tendenz, ob er definitiv bleibt, wollte Glöckner gestern in der Spieltags-PK aber nicht verraten: “Das muss Christian Werner machen.” Übrigens: Bei jeder Trainer-Personalie sind die beiden Gesellschafter zustimmungspflichtig.

Und wer weiß: Ein Sieg in Verl könnte die Klärung der Glöckner-Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit beschleunigen. Positiv sei für den 1860-Übungsleiter auch die Operation von Linksverteidiger Andy Lucoqui (der Knorpelschaden wurde per Arthroskopie bearbeitet) verlaufen. “Wenn die Wundheilung gut vonstatten geht, kann er nach acht Tagen schon wieder mit dem Ergometer und mit einem leichten Belastungstraining anfangen”, so Glöckner, für den Lucoqui trotz der Jakob-Verpflichtung ein fester Baustein in den Planungen für die neue Saison ist.

Die Glöckner-PK im Youtube-Video - klich Dich rein!