1860 fehlen drei Millionen Euro: Donnerstag ist der Tag der Entscheidung
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 29.10.2024 12:23
- 867 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Karl-Christian Bay ist der Mann für die besonderen Fälle: Wenn er auftaucht, dann verheißt das oft nichts Gutes bei 1860 München. Er ist der Funktionär bei den Löwen, der am besten mit den Finanzen vertraut ist. Das bringt allein sein Job als Wirtschaftsprüfer mit sich. Bei ihm arbeitet auch e.V.-Anwalt Guido Kambli, der die Themen seit über 30 Jahren an der Grünwalder Straße 114 kennt. Er galt als enger Vetrauter der Wildmosers. Am Montagmorgen war Bay in der Löwen-Geschäftsstelle zu Besuch - und das ist für den Lindauer eher unüblich.Neben der sportlichen Krise gibt es auch allerhand Spekulationen über die Finanzen - und das seit vielen Monaten. Doch jetzt ist es wieder einmal ernst (db24 berichtete). Die “SZ” schreibt jetzt: “Die Löwen brauchen bis Halloween drei Millionen Euro.” Mit dem Geld kann 1860 einen Lizenzentzug und die Insolvenz vermeiden. Ob es zu einer Lösung kommt, ist nach wie vor offen. Es soll auch um Personalforderungen gehen. Doch machen die 50+1-Spezialisten im e.V.-Lager da auch mit?
Die Löwen in der Krise: Sollten Präsident und Verwaltungsrat geschlossen zurücktreten?
Das Blatt schreibt: “Das Finanzloch kommt großenteils mit Ansage: Ein jährliches Defizit zwischen zwei und drei Millionen Euro schleppt die Profifußball-KGaA des TSV 1860 schon seit der Drittligazugehörigkeit mit sich herum. Seit 2021 konnte es weitgehend durch Sondereffekte wie die DFB-Pokal-Teilnahme oder wie Transfers, etwa von Leandro Morgalla zu RB Salzburg, ausgeglichen werden; solche Einnahmen gibt es in dieser Saison allerdings nicht.”
Was ist aus dem propagierten Konsolidierungskurs von Präsident Robert Reisinger geworden?
Was spätestens nach dem 9:0-Sieg von Pro1860 auf der denkwürdigen Mitgliederversammlung in einem desaströsen Klima klar war: Das wird unter diesem Personal kein Spaß mehr bei den Löwen! Zumal sich auch noch diverse Sponsoren aus den unterschiedlichsten Gründen verabschiedeten (db24 berichtete). Und Hauptsponsor Die Bayerische könnte im Januar von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Nach db24-Infos ist der Kader auch deutlich teurer als die vom Aufsichtsrat abgesegneten 4,5 Millionen Euro. Ein Winter-Trainingslager kommt nicht mehr in Frage - und zu den Auswärtsspielen wird seit einigen Monaten nur mit dem Bus angereist.
Am Donnerstag muss die Fortführungsprognose abgeschlossen sein - wenn nicht, dann stehen 1860 dunkle Zeiten bevor. Ismaik muss dem Giesinger Klub, bei dem er von einer gewissen Seite seit vielen Jahren bekämpft wird, wieder einmal aus der Patsche helfen.
db24 meint: Alles absehbar - umso schlimmer, dass viele Mitglieder diesen ständigen Konfrontationskurs bei 1860 für gutheißen. Die ständig lancierten Märchen, dass Ismaik der böse Bube ist, sollte man zumindest stark hinterfragen. Und dass 1860 so leicht zu verkaufen sei, wie Präsident Robert Reisinger vor nicht all zu langer Zeit behauptete, ist mit der aktuellen Not-Situation auch widerlegt.