VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nur zwei Tage nach dem verpatzten Saisonfinale gegen Arminia Bielefeld (0:2) stellt Drittliga-Dino 1860 München seinen ersten Neuzugang vor: Es ist Florian Bähr von Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück. Der 21-jährige linke Außenverteidiger (fünf Zweitliga-Einsätze über 42 Minuten) kommt auf Leihbasis von den Niedersachsen, die im nächsten Jahr wieder Gegner der Löwen auf Drittliga-Ebene sind. „Florian Bähr ist ein hochtalentierter junger Außenverteidiger mit einem sehr starken linken Fuß, der sich mit viel Offensivdrang in die Vorwärtsbewegung einschalten kann“, sagt Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner in der Presseerklärung des Klubs: „Mit ihm gehen wir den aufgezeigten Weg, junge deutsche Talente in unser Team einzubauen.“ Bähr wurde vom Erstligisten Hoffenheim fußballerisch ausgebildet. Nach db24-Informationen soll der Heidelberger ein aggressiver und vor allem schußgewaltiger Linksverteidiger sein. Die Zweite Liga war Bähr noch nicht so recht zugetraut worden, aus seinem Umfeld heißt es aber, dass der frühere Jugend-Nationalspieler Dritte Liga auf jeden Fall spielen kann.

Und Bähr, der seinen letzten Einsatz für Osnabrück am 1. Dezember beim 0:4 gegen Schalke hatte, sagt: „Ich freue mich sehr, dass ich künftig für den TSV 1860 München auflaufen darf. Jedes Kind kennt die Löwen und das Grünwalder Stadion. Ich freue mich darauf, meine Mitspieler und die Fans kennenzulernen und in Weiß und Blau auflaufen zu dürfen.“ Jedes Kind kennt das Grünwalder Stadion? Naja…

Wie die Löwen auf links planen, ist noch nicht ganz klar: Leroy Kwadwo hat sich auf dieser Position prinzipiell bewährt - und die Frage ist auch, wie gehen die Sechziger mit Fabian Greilinger um. Der Vertrag des Local Players endet zum 30. Juni. Verabschiedet wurde Greilinger aber am Samstag nicht.

Die Löwen hatten zuletzt 13 Profis verabschiedet, darunter auch Fynn Lakenmacher (Darmstadt 98), Albion Vrenezi und Mansour Ouro-Tagba. Dass Trainer Agis Giannikis in seinem Funktionsteam Änderungen vornimmt, ist offenbar nicht geplant.

Den Giesingern steht in der kommenden Saison nach aktuellem Stand nur ein Budget von rund 4,5 Millionen Euro zur Verfügung, was auch daraus zurückzuführen ist, dass die Löwen erst warten müssen, wie die Dauerkarten-Prognose anschlägt. In der abgelaufenen Saison hatte 1860 über 11.000 Saisontickets abgesetzt. Ob in der neuen Runde ähnlich viele gekauft werden, bleibt nach der deutlichen Preiserhöhung für die Giesinger Ruine abzuwarten. Die erste Verkaufsphase dauert noch bis zum 31. Mai.

db24 meint: Bähr scheint ein williger, ehrgeiziger Bursche zu sein - dennoch muss man hinterfragen, warum 1860 nicht den eigenen Nachwuchs protegiert und in dieser Leistungskategorie nicht mehr als ein Ausleihgeschäft drin ist. Wird Bähr der Druckmacher für Leroy Kwadwo?