VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Agis Giannikis (43) wirkte an diesem tristen Sonntagabend im kleinen Presseraum unterhalb der Haupttribüne ratlos wie noch nie: Mit dieser unterirdischen Performance seiner Mannschaft hatte er nicht gerechnet - und so musste er sich mit den Löwen ausgerechnet beim Rivalen in Unterhaching verdient mit 0:2 geschlagen geben. Ein echter Rückschlag im Abstiegskampf. Zwar kann sich der TSV 1860 gegenüber Halle immer noch einem Fünf-Punkte-Vorsprung-Polster inklusive dem viel besseren Torverhältnis erfreuen, doch die Leistung von Jesper Verlaat & Co. macht durchaus Angst.

Giannikis’ nüchternes Fazit: „In so einem engen Spiel entscheiden Kleinigkeiten. Nach dem Rückstand konnten wir trotz Feldüberlegenheit keine Chancen herausspielen, teilweise wirkten wir kopflos.” Vor allem in der Luft: Beide Hachinger Tore durch Manuel Stiefler und Patrick Hobsch fielen per Kopf.

Hachings überglücklicher Trainer Marc Unterberger sprach nach dem Schlusspfiff von einem historischen Moment für die Vorstädter, die mit einem Mini-Etat frühzeitig den Klassenerhalt gesichert hatten: „Das macht mich wahnsinnig stolz. Der Weg, den Unterhaching geht, ist einmalig. Wir ernten jetzt die Früchte, die wir in den letzten Jahren gesät haben. In dieser Saison haben wir beide Spiele gegen Sechzig gewonnen, das gab es seit 18 Jahren nicht mehr.”

Der Wagner-Nachfolger sah den Derby-Sieg im ausverkauften Sportpark, darunter auch die Ex-Löwen Harald Cerny, Holger Greilich und Bernd Hobsch, zu keiner Zeit gefährdet: “Das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können. Wir haben hinten wenig bis gar nichts zugelassen. Hatten eine Vielzahl an Chancen, um auf 3:0 oder 4:0 zu stellen. So musst du ein Derby angehen. Klar im Kopf, gut in den Zweikämpfen.” Warum war Haching so überlegen? Unterberger: “Ich weiß nicht, was bei den Löwen los ist. Ich weiß nur, dass wir uns sehr gut vorbereitet haben. Dass wir genau gewusst haben, was auf uns zukommt.”

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