VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

TSV 1860 MÜNCHEN - 1. FC SAARBRÜCKEN 1:1.

So brüllte der Löwe: Hiller (db24-Note 3) – Ludewig (4/29. Greilinger 3), Verlaat (5), Glück (4), Kwadwo (4) – Frey (4/78. Ouro-Tagba 3), Rieder (2) – Muteba (5/46. Kloss 2), Guttau (4), Nankishi (5/78. Vrenezi 3) – Zwarts (4/69. Lakenmacher 3).

So spielte Saarbrücken: Schreiber – Boeder, Zeitz, Dominik Becker – Rizzuto (61. Rabihic), Sontheimer (92. Naifi), Gaus (79. Robin Becker) – Kerber, Civeja (61. Günther-Schmidt) – Stehle (79. Biada), Brünker.

Tore: 0:1 (9.) Brünker, 1:1 (84.) Kloss.

Gelbe Karten: Verlaat – Rizzuto, Sontheimer, Gaus.

Rote Karte: Kwadwo (44. Notbremse).

Zuschauer/Löwen-Anteil: 15.000/13.500.

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Note 4,5): Die junge Unparteiische gilt als größtes Talent in der Frauenszene. Hatte mehrere schwierige Szenen zu lösen - und hätte u.a. zwingend nach einem Foul von Saarbrückens Gaus an Ludewig, der ins Krankenhaus musste, auf Foul und Dunkelgelb entscheiden müssen. Während sie diese Situation durchgehen ließ, agierte sie resolut, als Leroy Kwadwo Saarbrückens Stehle an der Strafraumgrenze als letzter Mann fällte und folglich Rot zeigte. Schon zuvor war Kwadwo in den Fokus geraten, als er bei einer Strafraumaktion Stehle am Sprunggelenk touchierte. Da hätte man Elfmeter geben können (25.) - und sich die Löwen nicht beschweren können.

Die db24-Spielbewertung: Note 4,0. Die erste Hälfte war ein Abschnitt zum Vergessen. Schlechter Matchplan, noch schwächere Umsetzung - ein Auftritt ohne große Energie. Die Saarbrücker waren den Hausherren in allen Belangen überlegen, wirkten reif ohne Ende. Kurz vor der Pause dann die rote Karte gegen Kwadwo, die 1860 nach dem Seitenwechsel neue Kräfte verliehen hat. Mit neuer Taktik (Fünferkette im Abwehrbereich!) und kluge Wechsel zur Pause und im weiteren Spielverlauf verdiente sich der Löwe einen Punkt.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 4,5. Klar, das Grünwalder Stadion war mit 15.000 Fans wieder einmal ausverkauft - das ist positiv. Erst als die Löwen in der Schlussphase das 1:1 erzielten, kam so etwas wie Atmosphäre auf. Möglicherweise lenkt die ganze Politik rund um den Klub die Fans vor den elemantären Schwerpunkten einer Fanszene ab.

Zum Lachen: Kluge Wechsel von Trainer Agis Giannikis - eine Maßnahme, die einen Negativrekord (16 Saisonpleiten in der Dritten Liga) verhinderte.

Zum Weinen: Die Offensiv-Leistung in der ersten Hälfte: Abgekochte Flügel-Zange mit Abdenego Nankishi und Eliot Muteba - weil körperlos. Auch Joel Zwarts und Julian Guttau waren komplett aus dem Spiel.

Mein Löwen-Held: Tim Kloss. Mit der Einwechslung des 19-jährigen Talents kam Stabilität und Ruhe am Ball in die Abwehr, er agierte fehlerlos - und wäre auch ohne sein spätes Jokertor der Löwe des Spiels gewesen.

So schaut’s aus, Sechzig: Fixer Klassenerhalt verschoben - gibt’s beim Derby in Haching endlich was zu feiern? In der kommenden Woche will das Geschäftsführer-Duo zudem den neuen Biss der Löwen vorstellen. Man darf gespannt sein, welches Konzept Mueller & Werner den bangenden Fans präsentieren.