VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Beim Stand von 0:0 zückte Schiedsrichter Nico Fuchs bei einem rot-verdächtigen Foul von Luca Bazzoli (Münster) an 1860-Stürmer Fynn Lakenmacher nur Gelb. Anstatt in Überzahl agieren zu können, blieb es beim Elf gegen Elf. Die Löwen verloren diese Partie verdient mit 1:2.

Für den früheren Fifa-Schiedsrichter Babak Rafati hätte es keine andere Entscheidung als Rot gegeben. Seine Begründung gegenüber dem Portal liga3-online.de lautet so: “Bazzoli rutscht aus vollem Lauf und hoher Geschwindigkeit in den Zweikampf gegen Lakenmacher hinein, springt dabei sogar kurz vorher ab, verliert dadurch die Kontrolle und trifft Lakenmacher von hinten mit dem Fuß, wenn nicht mit offener Sohle, und bringt ihn rüde von den Beinen. Der ganze Ablauf ist selbst in der normalen Geschwindigkeit ohne Zuhilfenahme von Zeitlupen ein Vergehen, das nur die rote Karte nach sich ziehen kann. Hier wird die Gesundheitsgefährdung des Gegenspielers billigend in Kauf genommen, sodass es keine zwei Meinungen geben kann. In dieser Szene muss es die rote Karte gegen Bazzoli geben. Eine Fehlentscheidung, lediglich die gelbe Karte zu zeigen. Eigentlich ist auch die Art, wie sich der Foulende entschuldigt, ein Eingeständnis seines rüden Einsatzes. Bei einem gelbwürdigen Foulspiel, verhält sich ein Spieler nicht in dieser Art und Weise. In der Schiedsrichtersprache spricht man von einer Einladung, die der Schiedsrichter aber nicht annimmt und liegenlässt.”