VON OLIVER GRISS

Das “BündnisZukunft1860” hat sich am Donnerstagabend virtuell im Internet mit Fans getroffen, um über die Stadion-Frage und das NLZ zu sprechen - auf dem Podium saßen Alexander Möst, Martin Hagen und Alexander Hofmann. Alle drei haben eines gemeinsam: Sie sind seit ihrer Kindheit 1860-Fans und verfolgen die Ist-Löwen mit großer Sorge.

Während Möst und Hagen bekanntgaben, nicht für den Verwaltungsrat zu kandieren (“Wir sind kein Wahlkampfteam”), outete sich dagegen der Garmischer Hofmann: “Ich werde auf alle Fälle für den Verwaltungsrat kandidieren und die Arbeit, die wir uns gemacht haben, unterstützen - mit wem auch immer. Ich bin für alle offen. Ich sage nicht: Ich gehe nur rein, wenn der und der mitgeht. Ich werde kandidieren und versuchen, unsere Arbeit umzusetzen.”

Gleichzeitig wollte auch Hofmann, der sich mit dem NLZ-Thema in den letzten Wochen besonders auseinandergesetzt hat, auch mit den wilden Gerüchten um seine Person aufräumen, nachdem ihn Fanblogger in eine rechte Ecke stellen wollten: “Ich habe was weitergeleitet, was ich heute mit Sicherheit nicht mehr tun würde - das sind Sachen, zu denen ich überhaupt nicht stehe. Ich bin mir ganz sicher, dass keiner in meinem Umfeld, der mich kennt - und das sind ganz viele Leute, dazu steht, was immer bei mir reininterpretiert wird. Und damit sollte das auch gut sein.”

Sein Angebot: “Ich stelle mich selbstverständlich Jedem zu einem persönlichen Gespräch, der das kundtut. Und dann schauen wir, ob die das hinterher immer noch schreiben wollen.” Das Diskreditieren hat im Löwen-Umfeld Methode, besonders im Wahlkampf - das Team Profifußball, das 2019 als Block kandidierte, hat damit besondere Erfahrungen gemacht.

Und FDP-Politiker Hagen, der mit seiner Partei aus dem Landtag flog, erklärte: “Ich werde nicht für den Verwaltungsrat kandidieren. Ich gehe zur Mitgliederversammlung und werde mir dort die Kandidaten anschauen. Und ich werde denen meine Stimme geben, die ich für am besten halte. Ich denke, der Xandi hat ganz gute Chancen, dass er dabei ist. Es geht nicht darum, wer in welchem Gremium sitzt und sich bisher engagiert hat, sondern es gehören die fähigsten Köpfe rein, die die richtigen Ideen haben für 1860.”

Bewerbungen für den Verwaltungsrat werden von Vereinsseite noch bis zum 20. März angenommen - bislang war nur klar, dass KGaA-Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris für den VR kandidieren will. Mit Hofmann ist jetzt ein zweiter Kandidat dazu gestoßen - und es ist zudem relativ wahrscheinlich, dass der amtierende Verwaltungsrat um Sascha Königsberg, Nicolai Walch, Markus Drees, Sebastian Seeböck, Robert von Bennigsen & Co. sich für eine weitere Periode stellen wird.