VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der e.V. des TSV 1860 bröckelt seit Monaten. Immer mehr Fans durchschauen den wenig förderlichen Kurs für den Profifußball. Der Verwaltungrat steht schwer in der Kritik, Vize Hans Sitzberger ist schon weg; Heinz Schmidt, der zweite Stellvertreter des immer wieder polternden Präsidenten Robert Reisinger, will demnächst Platz machen. Und jetzt macht Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik gegenüber der "AZ" dem Verein ein verlockendes Angebot - so nach dem Motto: Sagt, dass es euer Plan war, mein Investment zu zerstören - dann bin ich gesprächsbereit, meine Anteile zu verkaufen!

Ismaik, der zuletzt vier Tage im Münchner Nobel-Hotel “Rosewood” residierte und zahlreiche wichtige Menschen aus dem 1860-Kosmos in seiner Suite empfing: “Es gäbe eine Option, wie man das Investment beenden könnte: Wenn sich der Mitgesellschafter mit mir zusammensetzt und zugibt, dass ich nur benutzt worden bin, dass diese Nadelstichpolitik real ist und man mich rausekeln will. Wenn sie diese Fehler gestehen, sich dafür entschuldigen und mir sagen: „Mister Hasan, wir sagen es Dir direkt ins Gesicht: Du sollst aussteigen, der Verein soll den Fans gehören!“ Wenn sie dieses Gespräch mit mir führen – und zwar mit Respekt – dann wäre ich für Verhandlungen bereit. Dann würde ich diese Türe aufmachen.”

Wie könnte das funktionieren? “Es geht mir nicht in erster Linie um das Finanzielle. Es geht um meine Würde, um meine Integrität, um meine Prinzipien”, erklärte Ismaik gegenüber der “AZ”.

Wie hoch müsste das Angebot denn sein? Dazu Ismaik: “Ich kann Ihnen kein Preisschild nennen. Es kommen immer wieder Anfragen. Jedem, der mich fragt, habe ich ihnen gesagt: Recherchiert gut, was in den letzten Jahren passiert ist und bedenkt, dass der Verein selbst mit einer entsprechenden Anfrage an mich herantreten müsste. Bisher ist dann keiner davon wiedergekommen.”

Werden Sie dem aktuellen Verwaltungsrat, wichtiges Gremium im e.V. und Unterstützer von Präsident Robert Reisinger, bei der Neuwahl im Sommer Ihre Stimme schenken?

Umfrage endete am 01.03.2024 15:00 Uhr
Nein!
61% (4234)
Ich bin gar kein Mitglied!
29% (1999)
Ja!
11% (746)

Teilnehmer: 6979

Ismaik weiter: “Der erste Schritt muss sein, dass der e.V. das, was man mir angetan hat, respektvoll und ehrlich zugibt. Es gibt nur einen Weg: Sie kommen zu mir und gestehen, dass sie mir das Leben absichtlich schwergemacht haben, und zwar in der Öffentlichkeit – vor der ganzen Welt: „Es war ein mieses Spiel von uns und wir wollten, dass du dein Geld verlierst und abhaust.“ Wenn sie ehrlich und menschlich mit mir umgehen, dann können wir verhandeln und uns einigen, welcher Betrag angemessen ist und ob zum Beispiel auch Fans oder Sponsoren die Gelegenheit bekommen, Geld zu investieren.”

Dass der e.V. zugibt, dass er von Anfang an Ismaik bekämpft hat, um ihn gleich wieder loszuwerden, das wird nicht passieren, denn das würde gleichzeitig auch gewaltige Schadensersatzansprüche nach sich ziehen.

Gleichzeitig sagte der schwerreiche Jordanier in seinem exklusiven AZ-Interview aber auch: “Ich werde niemals aufgeben, am Ende wird die Wahrheit siegen. Es gibt das Szenario nicht, dass ich sage: „Ich will nicht mehr, ich schmeiße hin, jetzt hab ihr es geschafft!“