VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es war ein durchaus unterhaltsames Drittliga-Spiel auf Giesings Höhen, das 1:1 zwischen 1860 München und dem SV Sandhausen. Es bot auch zwei Aufreger, über die nicht nur unmittelbar nach Schlusspfiff diskutiert wurde. Babak Rafati, der frühere Fifa-Schiedsrichter, hat für das Portal liga3-online.de auf die strittigen Situationen draufgeschaut.

Fall 1: Löwen-Profi Eroll Zejnullahu tritt kurz vor dem Pausenpfiff im eigenen Strafraum dem Sandhäuser Weik in die Beine - der Pfeife von Schiedsrichter Marc Philip Eckermann bleibt aber stumm. Eine Fehlentscheidung, sagt Rafati: “Im Strafraum kommt es zu einem Zweikampf zwischen Zejnullahu und Weik. Dabei tritt Zejnullahu seinem Gegenspieler Weik in die Beine und bringt ihn dadurch zu Fall. Das ist ein klares Foulspiel, sodass es einen Elfmeter hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, diesen nicht zu pfeifen. Der Schiedsrichter führt zuerst die Pfeife zum Mund, pfeift aber schlussendlich doch nicht. Womöglich lässt er sich von dem Zweikampf kurz zuvor verleiten, bei dem man meinen könnte, dass Zejnullahu, bevor er Foul spielt, selbst gesperrt wird (Sperren ohne Ball) und deshalb weiterspielen lässt. Dieser Zweikampf ist aber regelkonform, da nur der Ball geblockt wird. Dabei darf man auch den Körper zwischen Ball und Gegner stellen.”

"Wer Brücken Richtung Feinde baut, hat sich das Denkmal selbst versaut": Spiegelt die Botschaft der Westkurve in Richtung Sitzberger Ihre Meinung wider?

Umfrage endete am 12.02.2024 12:00 Uhr
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Fall 2: Morris Schröter erzielt das vermeintliche 1:1, nachdem Sandhausens Torwart Nikolai Rehnen den Ball nach vorne abprallen lässt. Schröter lässt sich bereits feiern. Der Schiedsrichter entscheidet nach kurzem Blickkontakt zum Linienrichter aber auf Abseits. Dazu Rafati: “Zum Zeitpunkt des Torschusses steht Schröter zunächst im passiven Abseits. Der Ball geht auf das Tor, wird von Keeper Rehnen abgewehrt und gelangt danach zu Schröter, der jetzt nunmehr aktiv ins Spielgeschehen eingreift und den Ball im Tor unterbringt. Diese Abseitsposition wird beim zweiten Eingreifen nach der Torwartabwehr strafbar, weil es immer noch die gleiche Spielsituation ist. Somit liegt eine richtige Entscheidung vor, diesen Treffer nicht anzuerkennen. Durch die Hintertorkamera wird die Entscheidung des Assistenten gestützt.”