VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Gestern um kurz nach halbdrei tauchte plötzlich Ex-Kapitän Stefan Lex nach db24-Informationen in Trainingsmontur und Fußballschuhen unter dem Arm auf dem Einserplatz an der Grünwalder Straße 114 auf - plant der 33-Jährige möglicherweise sein Comeback?

Nein!

Wenig später war dann aber schnell für Klarheit gesorgt: Lex, der nach seinem Karriereende seit Sommer 2023 als Koordinator Perspektivspieler bei 1860 arbeitet, soll sich um den maladen holländischen Stürmer Joel Zwarts kümmern. Nachdem der 24-Jährige zunächst mit den Reservisten unter Anleitung von Trainer Agis Giannikis die Übungen absolvierte, schnappte sich Lex den seit Monaten fehlenden Neuzugang, um mit ihm gesonderte Laufeinheiten durchzuführen.

Neue Rolle für Lex - ein kluger Schachzug der Löwen.

Zwarts, der momentan schmerzfrei trainiert, könnte schon bald ins Mannschaftstraining einsteigen. Mit dem Lex-Programm soll das Warten verkürzt werden.

Die Löwen benötigen mehr Durchschlagskraft im Angriff, um das Abstiegsgespenst in Giesing zu verscheuchen. Am Sonntag kommt der aufstrebende SV Sandhausen ins Grünwalder Stadion (16.30 Uhr, db24-Ticker). Der Zweitliga-Absteiger ist im Jahr 2024 immer noch ohne Gegentreffer: Nach dem 1:0-Triumph in Dresden gab es gestern ein 1:0 gegen Aue. Derzeit steht der SVS, der von Ex-Löwe Jens Keller trainiert wird, auf Platz vier mit Blickpunkt zum Relegationsrang.

Was gut für 1860 ist: Der junge Mansour Ouro-Tagba, der beim 1:1 in Lübeck das Führungstor erzielt hat, sagte seine Einladung für die togolesische A-Nationalmannschaft ab, damit er den Löwen helfen kann.

Gut möglich, dass Giannikis in der Englischen Woche die Rotationsmaschine anwirft und nach der ernüchternden Lübeck-Leistung die Mannschaft etwas verändern wird. Ouro-Tagba, dessen Vertrag sich nur bei einer gewissen Anzahl von Spielen automatisch im Sommer verlängert, könnte ein Kandidat für die Startelf werden.