VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, eine richtige Blaupause gibt es nicht von Agis Giannikis vor seiner Löwen-Premiere gegen den MSV Duisburg (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker). Und dennoch ist zu erwarten, dass seine Mannschaft ein verändertes Gesicht bekommt. Der Kader-Check von db24:

Zweikampf im Tor: David Richter oder Marco Hiller? Giannikis wollte sich nach der Generalprobe gegen Bregenz (6:3) nicht festlegen, wer als seine Nummer 1 in die restlichen 19 Spiele geht. Richter wurde von den db24-Lesern mit weitem Vorsprung zum Aufsteiger des Jahres 2023, doch das zählt für Giannikis nicht. Er braucht einen Torwart, der ihm das Gefühl gibt, den Unterschied auszumachen. Ex-Trainer Maurizio Jacobacci hatte den Aufstiegstorwart von 2018 zuletzt auf die Bank gesetzt und Richter den Vorzug gegeben. Die Frage ist: Holt Giannikis Torwarttrainer Harry Huber zurate? Der gilt als Hiller-Versteher. Beide arbeiten seit vielen Jahren zusammen. Ist Huber am Ende das Zünglein an der Waage?

Routine in der Viererkette: Phillipp Steinhart hat gute Karten, dass er auf seiner angestammten Position als Linksverteidiger aufläuft - und das obwohl er beim Test gegen Bregenz nicht den souveränsten Eindruck gemacht hat. Was für den 31-Jährigen spricht: Seine Ruhe am Ball und die Übersicht. In der Mitte sollten Jesper Verlaat (27) und Leroy Kwadwo (27) gesetzt sein. Rechts wird mit ziemlicher Sicherheit die Salzburger Leihgabe Kilian Ludewig (23) verteidigen, der inzwischen seine Schüchternheit abgelegt hat und ein überaus positives Element mit Tempo und Engagement in der Startelf ist. Sollte Giannikis auf diese Viererkette setzen, wären die zwei Talente Michi Glück (20) und Fabian Greilinger (23) erstmal raus. Glück darf zumindest noch auf einen Fixplatz hoffen.

Mittelfeld mit einem Senkrechtstarter: Hier dürfte Giannikis noch rätseln, welche Formation die klügste ist. Es läuft in jedem Fall auf ein Duell zwischen Manni Starke und Marlon Frey um einen Platz für eine defensive Rolle hinaus. Daneben scheint der junge Moritz Bangerter das Vertrauen zu bekommen. Wer? Der 19-Jährige aus der eigenen U21 ist die große Entdeckung der Vorbereitung. Er wurde von Interimstrainer Frank Schmöller befördert - und gefiel sofort. Der 1,90 Meter große Allrounder spielt seit 2015 bei den Löwen und ist äußerst zweikampfstark, spritzig und technisch versiert. Auf den Außenbahnen läuft es auf Morris Schröter (rechts) und Valmir Sulejmani (links) hinaus. Sulejmani beeindruckte beim 6:3 in Bregenz in neuer Rolle, als er zwei Tore mustergültig vorbereitete und einen Treffer selbst erzielte. Damit wird’s u.a. für Albion Vrenezi und Tim Rieder nur für die Jokerrolle reichen. Spieler mit dieser Qualität auf der Bank zu haben, ist nicht von schlechten Eltern…

Der Angriff: Die größte Problemzone - mangels Alternativen läuft es auf Fynn Lakenmacher heraus, der jedoch in beiden Tests jeweils einmal traf. Ob ihm das zu einem neuen Höhenflug verhilft? Versetzt hinter Lakenmacher läuft alles auf Julian Guttau hinaus. Er ist schnell und verfügt über eine gute Schußtechnik. Deutlich aufgeholt haben mit dem Jahreswechsel Mansour Ouro-Tagba und Devin Sür - beide Offensivtalente haben gut Chancen zum 20er Kader gegen Duisburg zu gehören.