VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Franz Beckenbauer, Deutschlands größte Fußball-Legende, ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben. Bereits am heutigen Freitag wurde der Kaiser im engsten Kreis im Familiengrab im Friedhof am Perlacher Forst beerdigt. Sein Klub, der FC Bayern, organisiert nächste Woche eine große Trauerfeier in der Allianz Arena (der Eintritt ist frei)...

Unfreiwillig waren die Löwen zuletzt wegen Beckenbauer in die Schlagzeilen geraten - der Grund: Mit seiner Beileidsbekundung löste der abstiegsbedrohte Drittligist aus München-Giesing einen Shitstorm auf dem eigenen Social Media-Kanal aus. Nicht nur die großen Zeitungen wie BILD, AZ, die Kronenzeitung aus Österreich oder das Internet-Portal spox.com berichteten über das Eigentor.

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Was war passiert? Kurz nach der Bekanntmachung des Todes des Weltmeisters von 1974 (als Spieler) und 1990 (als Trainer) schrieb 1860: “Auch wenn er für den falschen Verein spielte, war er doch ein waschechter Giesinger. Dass er seine Weltkarriere nicht bei den Sechzgern startete, lag an einer Watschn in einem Jugendspiel.” Dass sich die drittklassigen Löwen immer wieder zu Spitzen gegen den benachbarten Rekordmeister hinreißen lassen, verwundert angesichts des sportlichen und wirtschaftlichen Unterschieds immer wieder. Dass aber zur Kondolenz zu Beckenbauers Ableben die Medienabteilung sich diesen Fauxpas leistet, war sogar den eigenen Hardcore-Fans zu viel. “Ekelhafte Anmerkung!” Unglaublich pietätlos, sich hier so im Ton zu vergreifen”, war in den Kommentarspalten der Löwen zu lesen.

Immerhin reagierte die Social-Media-Abteilung der Blauen rasch auf die Wut-Kommentare der Anhänger und löschte ihren Lapsus. Jetzt wird nur noch von einem “waschechten Giesinger” geschrieben.

Beckenbauer war seit 1998 Lebensmitglied der Löwen - und wäre da nicht die Ohrfeige des damaligen 1860-Jugendspielers Gerhard König für den jungen Beckenbauer (im Trikot von 1906 München) gewesen, wäre der Franz in den 60er Jahren mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht zu Bayern, sondern zu den Löwen gewechselt. Aber das ist Geschichte.

Servus, Franz!