VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Noch immer hat der TSV 1860 München keinen Cheftrainer mit der benötigten Fußballlehrer-Lizenz - mit dem Auswärtsspiel in Mannheim (Mittwoch) läuft die Sondergenehmigung von Interimstrainer Frank Schmöller ab.

Doch was kommt danach? Nachdem 1860-Idol Daniel Bierofka abgesagt hat und demnächst mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit beim BFV aufschlagen wird, wurde Topfavorit Tobias Schweinsteiger (zuletzt VfL Osnabrück) von Präsident Robert Reisinger “eingestampft”. Der höchst erfolgreichte Unternehmensberater sagte gegenüber “NOZ”, Schweinsteiger habe einen Stallgeruch, aber den falschen. Was eine Anspielung auf dessen Vergangenheit beim FC Bayern ist: Der ältere Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger spielte für die U23 und war anschließend Trainer im Nachwuchsbereich bei den Roten. Allerdings ist er seit Jahrzehnten Mitglied bei den “Wendelstein-Löwen”, was jedoch Reisinger offenbar wenig juckt. Der Ober-Löwe, der behauptet, ein “Blauer durch und durch zu sein”, hat keine Lust auf Schweinsteiger. Die Löwen und die Farbe Rot. Zuletzt sprachen die Funktionäre übrigens mit Thomas Hitzlsperger über ein 1860-Engagement als Geschäftsführer. Doch der frühere Nationalspieler, der lange Jahre beim FC Bayern kickte, sagte schnell wieder ab…

Zurück zur Giesinger Trainerfindung: Die Löwen könnten aber auch bei Schmöller, der heute in Bielefeld das erste Mal die Mannschaft betreuen wird, bleiben - dazu bräuchte es an dessen Seite aber einen Mann mit der notwendigen Lizenz. Diese Überlegung gibt es nach db24-Informationen an der Grünwalder Straße 114. Handicap: Jedes Spiel würde dem TSV 1860 eine Strafzahlung an den DFB fällig in Höhe einer kleinen vierstelligen Summe (siehe Haching-Modell).

Es gibt aber auch externe Möglichkeiten: Nach db24-Informationen sollen auch die vereinslosen Marco Antwerpen, Thomas Oral und Florian Schnorrenberg über Berater bei den Löwen platziert worden sein. Schnorrenberg saß übrigens beim 0:3 in Dortmund auf der Tribüne. Auch Ex-Trainer Uwe Wolf wurde angeboten. Jochen Seitz, zuletzt Trainer in Aschaffenburg, soll aber kein Thema bei 1860 sein.