VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Ein Spiel hat der kurze, aber heftige Münchner Wintereinbruch Frank Schmöller geklaut - nun sind es nur noch zwei Partien, die der 57-jährige Ex-HSV-Stürmer als Cheftrainer den TSV 1860 betreuen darf. Und die beiden Aufgaben könnten nicht schwieriger sein: Innerhalb von vier Tagen geht’s erst nach Bielefeld (Sonntag, 16.30 Uhr) - und dann nach Mannheim (Mittwoch, 19 Uhr). “Wir haben jetzt in zwei Spielen die Chance, alles was vorher war, vergessen zu machen”, erklärte Schmöller am Freitag: “Wir alle wissen, dass Fußball ein Tages-, ein Wochengeschäft ist, dass immer die letzten Ergebnisse in Erinnerung bleiben.”

Ganz besonders für ihn: Geplant ist, dass Schmöller mit dem Duell in Mannheim wieder von der großen Bühne abtritt und sich wieder um die eigene U21 kümmert. Sein Problem: Er hat nur die A-Lizenz, mit der man nur bis zur Regionalliga trainieren darf. Derzeit arbeitet er mit einer Sondergenehmigung des DFB. Die läuft am Mittwoch, 24 Uhr, ab.

Ein Nachfolger für Maurizio Jacobacci, der nach 282 Tagen gehen musste, ist bislang noch nicht gefunden. Ob sich die beiden Gesellschafter auch hier nicht einigen können - oder warten sie, bis Dr. Christian Werner, der erklärte e.V.-Favorit auf den Sport-Geschäftsführer-Posten, eingestellt ist? Wieder mal mahlen die Mühlen langsam an der Grünwalder Straße 114 langsam - und das hat bedauerlicherweise wenig mit Profifußball zu tun…

Oder gibt’s doch ein Hintertürchen für Schmöller, falls er jetzt beide Kellerduelle gewinnt? Schmöller dazu: “Ja, klar habe ich Spaß an der Aufgabe. Fußball ist meine große Liebe, meine große Leidenschaft. Jetzt kann ich das sozusagen mal hauptberuflich machen. Jeder wird dafür Verständnis haben, dass ich meine Gedanken nur auf Sonntag habe. Alles andere kann ich eh nicht beeinflussen. Es ist klar kommuniziert, dass ich zwei Spiele haben werde. Und zwei Spiele müssten wir gewinnen, um diese Diskussion erst einmal starten zu können.”

Zunächst ist Schmöller inklusive dem 20. Dezember bei einem amerikanischen Finanzdienstleiter freigestellt, danach geht’s wieder an den Bürotisch. Oder vielleicht doch nicht. Wer weiß: Vielleicht kopiert der Löwe ja den ungeliebten Nachbarn Unterhaching, bei dem Marc Unterberger ohne Fußballlehrer-Lizenz recht erfolgreich arbeitet…