VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Mit Interimstrainer Frank Schmöller (57, früher Profi beim HSV) wollen die Löwen den Abwärtstrend stoppen: Der A-Schein-Inhaber wird für die nächste drei Spiele bis zur Winterpause das Sagen in Giesing haben…

Löst Schmöller den Giesinger Knoten? Die Löwen sind nach dem 0:3 in Dortmund gefährlich nah an die Abstiegszone gerückt - Platz 15.

Was Schmöller gestern bei seiner Premiere auf dem Einserplatz sofort aufgefallen ist: Die Mannschaft ist viel zu leise. Daran will er in den nächsten Tagen bis zum vakanten Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) schrauben. Die Kommunikation auf dem Platz ist bei ihm ganz entscheidend: So hat er sich auch im Amateurbereich einen guten Namen gemacht. Die Torwart-Duell zwischen David Richter und Marco Hiller wird Schmöller in den nächsten Tagen genauer betrachten - und sich dann mit Torwarttrainer Harry Huber beraten. Große Veränderungen im Personal sind aber nicht zu erwarten - oder vielleicht doch?
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Sean Dulic

Schmöller hat einige Talente aus dem NLZ hochgezogen, was besonders Manfred Paula, der die Pressekonferenz auf den hinter Plätzen mitverfolgte, gefallen dürfte: Neben Mansour Ouro-Tagba und Devin Sür, die bereits einen Jungprofi-Vertrag in der Tasche haben, beobachtet Schmöller seit gestern auch die beiden U19-Diamanten Sean Dulic (18, Kapitän, Innenverteidiger) und den 17-jährigen Lukas Reich, der kürzlich sein Debüt in der deutschen U18-Nationalmannschaft gefeiert hat. Der Außenverteidiger ist ein Tempomacher, der vor nichts zurückschreckt. Auch Moritz Rem aus der zweiten Mannschaft mischte mit. “Die können sich zeigen”, erklärte Schmöller auf db24-Anfrage, “wie sich jeder zeigen kann. Wenn sie mich überzeugen, dann sind sie am Samstag dabei, wenn nicht, werde ich andere Spieler in Kader holen.” Nach db24-Informationen soll dies aber auch schon vom beurlaubten Maurizio Jacobacci so vorgesehen sein, immer wieder Talente aus dem NLZ nach oben zu holen. Schmöller setzt es jetzt in dieser prekären Lage sofort um.

Verzichten wird Schmöller in jedem Fall auf den langzeitverletzten Stürmer Joel Zwarts und den gesperrten Leroy Kwadwo.

Große Anpassungsprobleme sieht Schmöller, der bislang nur Amateurteams trainierte, für sich selbst nicht. “Es ist ja kein großer Unterschied: Das Tor steht auch im Amateurbereich an der selben Stelle. Es wird 11 gegen 11 gespielt”, scherzte der von seiner Firma freigestellte Schmöller: “Wir sollten ein Tor mehr schießen als der Gegner - das ist im Amateurbereich genauso wie auf der großen Bühne. Klar, da bin ich auch ganz offen: Das ist für mich schon ein bisschen aufregend. Mein Tagesablauf ist neu.”