VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die "BILD" berichtet, dass der TSV 1860 München einen neuen Sportchef hat - es ist der frühere Mannheimer Chefscout Dr. Christian Werner. Der 42-Jährige ist in den letzten Monaten vom e.V.-Präsidium gleich dreimal abgelehnt worden. Jetzt der Salto rückwärts. Was Robert Reisinger zu dieser Entscheidung bewogen hat, ist nicht bekannt. Eigentlich hätte er gerne Horst Heldt bei 1860 gesehen, doch der frühere Löwen-Star zog nach einem Gespräch mit Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris und Geschäftsführer Marc Pfeifer freiwillig zurück.

Ist der Druck der Öffentlichkeit in den letzten Tagen für die e.V.-Granden zu groß geworden?

Werner ist der Anti-Heldt!

Werner soll beim kriselnden Giesinger Drittligisten sogar Sport-Geschäftsführer werden - bis zum 30. Juni 2025. Damit hätten die Löwen nach 174 (!) Tagen wieder einen Sport-Chef. Werners Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt.

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Die Personalplanungen könnten damit beginnen, u.a. gilt es den Vertrag von Kapitän Jesper Verlaat zu verlängern, und den Kader im Winter auf der ein oder anderen Position nachzujustieren. Vor allem im offensiven Mittelfeld und im Angriff sind die Löwen schwach auf der Brust. Auch Trainer Maurizio Jacobacci wird ein Stein vom Herzen fallen: Immer wieder betonte er, dass er gerne einen Sportlichen Leiter hätte, auch um die Baustellen im Sport besser diskutieren zu können.

Die “BILD” schreibt, dass die Zusage von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik noch fehle -
zur Not wolle der e.V. die Personalie Werner mit 50+1 durchsetzen, heißt es.

Was überrascht: Werner war bis vor einigen Wochen immer in der Nähe der HAM-Leute zu sehen, war ein früher Vorschlag des aktuellen Geschäftsführers Marc Pfeifer, der bekanntlich im Sommer 2024 wiederum gehen muss. Im Oktober sagte der Schwabe: “Werner hat alle, die im Auswahlprozess für den Sportdirektor oder Sportlichen Leiter beteiligt waren, von allen Kandidaten am meisten überzeugt.”

Der TSV 1860 ist in jedem Fall mit der Werner-Beförderung um ein Kuriosität reicher.

Im Juni verließ Günther Gorenzel nach mehr als fünfeinhalb Jahren entnervt den Klub und flüchtete zum österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt. Seitdem war sein Stuhl unbesetzt. Jetzt kann Werner, der als sehr kommunikativ und fleißig gilt, als Gorenzels Nachfolger zeigen, dass er nicht nur ein gutes Auge für regionale Talente hat, sondern auch die Mannschaft punktuell verstärken kann.