VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Es war das Glück des Tüchtigen, dass Schiedsrichter Robert Hartmann in der Nachspielzeit bei einer Attacke von Abwehrspieler Leroy Kwadwo nicht auf Elfmeter gegen 1860 München entschieden hatte, und so das 0:0 gegen Dynamo Dresden am Ende auf der Anzeigetafel stehen blieb. Babak Rafati, der ehemalige Fifa-Schiedsrichter, erklärte in seiner Kolumne beim Drittliga-Portal liga3-online.de, dass er die Situation anders entschieden hätte.

Seine Begründung: “Hermann dringt mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein. Kwadwo verfolgt ihn, stört ihn ein wenig und ist dabei in einer schlechteren Position zum Ball, nämlich hinter ihm. Dabei gibt es unten im Fußbereich einen minimalen Kontakt, der aber noch nicht für ein Foulspiel ausreicht, weil Kwadwo seinen Lauf etwas abstoppt, um eben nicht mehr Kontakt zu verursachen. Anschließend greift er ihm aber zusätzlich auf die Schulter und reißt ihn kurz und ansatzlos nach unten. Auch dieses Herunterdrücken reicht allein noch nicht für ein Foulspiel aus. Aber dadurch, dass der minimale Kontakt im Fußbereich Hermann etwas aus der Balance bringt, reicht dieses zusätzliche Herunterdrücken in der Summe dann doch aus. Somit hätte es einen Elfmeter geben müssen. Eine Fehlentscheidung, diesen Elfmeter nicht zu geben. Eine gelbe Karte gegen Kwadwo wäre zudem fällig, aber keine rote Karte, auch wenn die finale Aktion des Herunterdrückens nur gegnerorientiert ist. Es befinden sich aber noch zwei weitere Verteidiger in unmittelbarer Nähe, sodass keine klare Torverhinderung vorliegt.”

db24 hatte diese Situation in ihrer Rubrik “So schaut’s aus, Sechzig” wie folgt bewertet: “Bundesliga-Referee Robert Hartmann hatte das Spiel super im Griff, doch in der Schlussphase drückte er zum Vorteil von 1860 anderthalb Augen zu. Er hätte nach der Attacke von Kwadwo im Strafraum gegen Herrmann durchaus Elfmeter pfeifen können. Der Zweikampf war nicht ganz astrein.”