VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Wieso soll es bei den Kleinen (1860) funktionieren, wenn die Großen schon ständig in Machtkämpfe verwickelt sind…

Der DFB gibt weiterhin eine ganz schlechte Figur ab. Das beste Beispiel: Die unabgestimmte Inthronisierung des umstrittenen Andreas Rettig als neuer DFB-Sport-Geschäftsführer.

Die Reaktion darauf folgt nur wenige Tage später: Oliver Mintzlaff, Aufsichtsratsvorsitzender von RB Leipzig, und Karl-Heinz Rummenigge, Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern, treten mit sofortiger Wirkung aus der Task Force des Deutschen Fußballs zurück.

Rummenigge wird wie folgt zitiert: “Das im Dezember 2022 installierte Gremium sollte entscheidende Weichen stellen und damit einen nachhaltigen Beitrag zum Wohle des deutschen Fußballs leisten, wie damals im Jahr 2000, das mit seinen Veränderungen in der Nachwuchs- und Eliteförderung bis heute als ein Wendepunkt der Bundesliga-Geschichte gilt. Der aktuelle, für den DFB öffentlichkeitswirksame Expertenrat, ist allerdings nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können. Zudem wurde die Task Force in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert. So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren. Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich.” Und Mintzlaff erklärte u.a.: “Mit dem heutigen Tag werde ich mein Engagement nun niederlegen und die Taskforce verlassen, da ich einer weiteren Zusammenarbeit kritisch gegenüberstehe. Ich bin fest davon überzeugt, dass Rudi Völler zeitnah den richtigen Trainer für die deutsche Nationalmannschaft finden wird.”

Rettig steht vor allem den kapital-starken Klubs im deutschen Fußball kritisch gegenüber: Immer wieder leistete sich der frühere Augsburg-Manager Scharmützel mit dem FC Bayern oder RB Leipzig.