Heldt sagt 1860 ab
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 04.08.2023 18:39
- 356 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Präsident Robert Reisinger (59) wollte offenbar punkten, nachdem die Löwen in den letzten Jahren sportlich, wirtschaftlich und infrastrukturell keinen Schritt vorangekommen sind. Auf der Mitgliederversammlung in der Zenith-Halle vor einigen Wochen sprach der Ober-Löwe davon, dass das Sportchef-Vakuum bei 1860 bald gefüllt sein soll - mit einem Namen “mit Format”. Doch daraus wird offenbar nichts, denn der vereinslose Horst Heldt (53), der erklärte Wunschkandidat, hat bei den Löwen nun abgesagt…
Der Verwaltungsrat, das höchste Gremium des e.V., habe sich nach SZ-Informationen einstimmig für Heldt (früher Stuttgart, Schalke, Hannover, Köln) ausgesprochen, der offenbar zu finanzierbaren Konditionen zur Verfügung gestanden hätte. Nach einem angeblichen Gespräch mit den Investorenvertretern in der vergangenen Woche, so die SZ, aber sagte Heldt ab - sie machten ihm offenbar allzu deutlich, dass sie sein Engagement nicht zu schätzen wüssten.
Nach db24-Informationen ist die Schilderung aber so nicht ganz richtig, denn keiner aus dem Ismaik-Clan saß tatsächlich mit am Tisch. Außerdem soll es nicht so sein, dass alle Funktionäre im e.V. Luftsprünge beim Namen Heldt machen - und genau deswegen soll es im Mutterverein derzeit zu großen Irritationen kommen.
Und offenbar war auch Marc Pfeifer nicht unbedingt daran interessiert, Heldt einzustellen, schließlich könnte er als Geschäftsführer einen Sportdirektor auf eigene Faust verpflichten - dazu bräuchte er keinen von beiden Gesellschaftern. Von der Grünwalder Straße 114 hört man, dass die Gorenzel-Nachfolge gerne ein paar Nummern kleiner sein soll, damit das Organigramm des Klubs nicht durcheinander gebracht werde.
Dass die Löwen überhaupt einen Sportchef suchen, liegt daran, dass Günther Gorenzel vor einigen Wochen mit Freigabe zum österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt gewechselt ist. Das Problem: Der Abwärtstrend im Verein wurde seit Monaten nicht richtig wahrgenommen. Während die Ismaik-Seite den Vertrag mit Gorenzel zum 31. Dezember 2022 kündigen wollte, um sich die Möglichkeit offen zu halten, für die neue Saison neue Wege zu gehen, soll die e.V.-Seite an Gorenzel bedingungslos festgehalten haben.