VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Löwen starten mit dem Heimspiel gegen Waldhof Mannheim (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) - es ist der Aufbruch ins Ungewisse: Was erwartet die Löwen-Fans? Trainer Maurizio Jacobacci hat in den letzten Monaten einen XXL-Umbruch vollzogen: Viele Stammkräfte gingen, zwölf neue Profis wurden verpflichtet. Bei einem nüchternen Blick auf den Kader kann man bei aller Verbundenheit jedoch nicht von einer Aufstiegsmannschaft sprechen. Muss man künftig kleinere Brötchen in München-Giesing backen?

Jacobacci selbst will sich an den kommenden Ergebnissen messen lassen, wünscht sich aber noch Zeit für eine seriöse Bewertung seiner Arbeit. Gegenüber dem “Merkur” sagte der Italo-Schweizer: “Wir haben bis Weihnachten 20 Spiele in der Liga. Nach acht Spielen, denke ich, kann man eine erste Aussage treffen, wozu das Team in der Lage ist - und wohin die Reise gehen kann. Ich denke schon, dass man der Mannschaft diese acht Spiele geben sollte, sie ist ja nach wie vor nicht ganz komplett.” Noch immer sucht Jacobacci den perfekten Neuner für sein Team, fündig ist er bislang nicht geworden, weil auch er sich an die finanziellen Rahmenbedingungen des Drittliga-Dinos halten muss.

Gleichzeitig hat der Trainer mittlerweile auch wahrgenommen, dass 1860 ein ganz besonderer Klub ist und das Umfeld aufgrund der Historie weiterhin große Erwartungen hat. “Erfolgreich zu sein ist in diesem Umfeld eine wirklich große Herausforderung”, sagt Jacobacci: “Das macht das Ganze für mich noch attraktiver. Ich habe die Überzeugung, mit der Mannschaft performen zu können, aber am Anfang müssen wir kratzen, beißen und einfach unangenehm sein, um Siege zu schaffen. Das Spielerische braucht seine Zeit, das müssen die Leute verstehen. Ich kann ihnen nicht versprechen, dass es am Samstag puff macht - und wir spielen super Fußball. Nein, da würde ich lügen.”

Versprechen kann Jacobacci aber, dass seine Spieler “auf den Platz gehen, sich zerreißen, Zweikämpfe suchen und sie auch gewinnen wollen”. Und: “Dass sie den Löwen, den sie im Herzen tragen, zeigen. Das ist ein Muß für mich, eine absolute Grundvoraussetzung.” Auch die Fans nimmt der Löwen-Dompteur mit: “Ich hoffe, dass die gesamte Fangemeinschaft wie eine Wand hinter uns steht. Darum war es mir wichtig, dass wir das erste Spiel zu Hause haben. Ich appelliere an alle Fans, dass sie mit einer positiven Einstellung ins Stadion kommen und uns auch positiv auf den Rängen anfeuern, über die gesamte Spielzeit.” An den Fans wird es nicht liegen: Das Grünwalder Stadion wird mit 15.000 Zuschauern ausverkauft sein.